Der letzte Sonnenuntergang
Zurzeit ist Japan in weiter Ferne. Träumen von einer Japan-Reise darf man aber weiterhin. In dieser Serie stelle ich Orte vor, die man besuchen sollte, sobald diese Krise einmal vorbei ist. Weitere Inspirationen finden Sie in meinem Reisebuch «Jan in Japan – 60 Orte abseits von Tokio und Kyoto».

JAN IN JAPAN – Japan ist ein langgezogenes Land. Von Wakkanai an der Nordspitze Hokkaidos ist es nicht weit bis zur russischen Insel Sachalin. Derweil befindet sich der östlichste Teil Japans auf der Insel Minami-Torishima, die zur Ogasawara-Inselgruppe mitten im Pazifik gehört. Tokio ist 1848 Kilometer weit weg. Zutritt auf die Insel haben einzig Angestellte der Armee, Küstenwache und Wetterbehörde. Aus diesem Grund bezeichnet sich das Kap Nosappu in Hokkaido als der östlichste Punkt des Landes, der frei zugänglich ist. Den westlichsten Punkt des Landes findet man auf der Insel Yonaguni, die zu Okinawa gehört und nur 111 Kilometer von Taiwan entfernt ist.
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Alle diese Orte gehören zur selben Zeitzone. Und so erlebt man den Sonnenuntergang je nach geografischer Lage zu unterschiedlichen Uhrzeiten. In Minami-Torishima war es am gestrigen 28. Mai um 17:26 Uhr so weit und in Tokio um 18:49 Uhr. Den spätesten Sonnenuntergang erlebt man jedoch alltäglich in Yonaguni. Dort wurde es gestern 19:31 Uhr. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Japan keine Sommerzeit hat (Asienspiegel berichtete).
Der Hügel des letzten Abendrots

In Yonaguni, dieser kleinen abgelegenen Felseninsel mit knapp 1500 Einwohnern (Asienspiegel berichtete), ist man stolz auf diese Tatsache. Auf einer Erhöhung hat man daraus eine Sehenswürdigkeit gemacht. «Der Hügel, auf dem man den letzten Sonnenuntergang in Japan sieht», steht dort in Stein gemeisselt. Dieser Ort, eine mit Gras überwachsene Fläche mit einigen Felsbrocken, bietet eine freie Sicht auf das letzte Abendrot im Inselstaat. Die Hauptstadt Tokio ist 2000 Kilometer weit weg.
Fast exakt vor zwei Jahren war ich dort. Nur gerade ein weiterer Besucher gesellte sich damals zum Sonnenuntergang hinzu. Es war eine ruhige Zeit zwischen der Golden Week und den Sommerferien. Die Regenzeit war auf Okinawa in ihren letzten Zügen. Zudem ist Yonaguni nicht der gesuchteste Ort auf Okinawa, um Urlaub zu machen. Ein kleines Propellerflugzeug von JAL hatte mich einen Tag zuvor von Ishigaki auf diese Insel gebracht. Nur schon für diese malerische Sicht auf den letzten Sonnenuntergang in Japan hatte sich dieser Aufwand gelohnt.
Rund fünf Autominuten vom Hügel entfernt stösst man übrigens auf eine weitere Sehenswürdigkeit. Gleich beim Leuchtturm befindet sich der westlichste Punkt Japans, das Kap Irizaki. Auch diese Tatsache hat man in Stein gemeisselt. An ganz klaren Tagen sieht man von dort aus sogar die Berge von Taiwan.




Der Standort des Hügels
Mein Kurzfilm über Okinawa, inkl. Yonaguni (0:06 bis 0:26)
Buchtipp
«In Japan – Der praktische Reiseführer» (Edition 2023) von Jan Knüsel als E-Book.
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