Japans eleganteste Sportarena

Für die Olympischen Sommerspiele von 1964 in Tokio wurden 33 Sportstätten genutzt. 13 davon wurden eigens für diese Grossveranstaltung gebaut. Zu dieser Gruppe gehörte auch das Yoyogi National Gymnasium (jp. Kokuritsu Yoyogi Kyōgijō), das vom Architekten und späteren Pritzer-Preisträger Kenzo Tange entworfen wurde und seiner Zeit voraus war.
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Die Form dieser Sporthalle, die sich gleich neben dem Yoyogi-Park befindet, wirkt bis heute modern. Das elegante nach innen gewölbte geschwungene Hängedach ist ein Blickfang. Stahlseile, die an zwei Betonmasten aufgehängt sind, tragen diese riesige Konstruktion. Diese Bauweise ermöglicht, dass die Arena im Innern frei von störenden Stützen ist. Die Tribünen befinden sich derweil unter der Erdoberfläche. 13’000 Zuschauer fasst dieser Ort, der die Ausstrahlung eines modernen Sakralbaus hat und dem Sport damit eine neue Bedeutung verleiht. Gleich daneben wurde mit derselben geschwungenen Bauweise eine kleinere muschelförmige Arena gebaut, die etwas mehr als 3000 Plätze fasst. Die beiden Hallen des Yoyogi National Gymnasium waren 1964 die Hauptschauplätze für die Sportarten Schwimmen, Turmspringen und Basketball.
Ein Bau für die Ewigkeit
Das Yoyogi National Gymnasium hat die vergangenen 57 Jahren unverändert überstanden. Die Arenen werden weiterhin für Sportveranstaltungen und Konzerte rege genutzt. In einer Stadt, deren Zentren sich mit Neubauten ständig neu erfinden, ist dies keine Selbstverständlichkeit. Kenzo Tanges visionäres Bauwerk soll auch die nächsten Jahrzehnte überdauern. So will es eine Expertenkommission der Kulturbehörde. Sie hat im Mai 2021 offiziell vorgeschlagen, dass das Yoyogi National Gymnasium in die Liste der wichtigen Kulturgüter aufgenommen wird. Es handle sich um ein zuvor noch nie gesehenes Bauwerk, dessen Gestaltung und technische Bauweise überragend und heute ein Wahrzeichen der modernen Nachkriegsarchitektur Japans sei.
Zur offiziellen Ernennung ist es somit nur noch ein kleiner Schritt. Es wäre die erste Sportarena und das jüngste Gebäude in der Liste der wichtigen japanischen Kulturgüter.
Sportstätten von 1964
Der Zeitpunkt ist gut gewählt. Denn im Juli 2021 erlebt das Yoyogi National Gymnasium ein olympisches Comeback. Seine Arenen werden während «Tokyo 2020» die Heimat für die Sportarten Handball, Badminton und Rollstuhl-Rugby sein. Es handelt sich übrigens nicht um die einzige Sportstätte von 1964, die in ihrer bestehenden Form ein zweites Mal für die Olympischen Spiele genutzt wird. Auch die berühmte Arena Nippon Budōkan (Judo, Karate), das Tokyo Metropolitan Gymnasium (Tischtennis) oder der Yachthafen von Enoshima (Segeln) gehören zu diesem exklusiven Klub.
Anders ist es beim Olympiastadion, das offiziell als Nationalstadion (jp. Kokuritsu Kyōgijō) bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um ein komplett neues Bauwerk des Architekten Kengo Kuma (Asienspiegel berichtete). Es steht an derselben Stelle wie das Olympiastadion von 1964, das 2015 abgerissen wurde.



Der Standort des Yoyogi National Gymnasium
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