Die neue Shinkansen-Brücke

Über dem Fluss Kuzuryūgawa in der Stadt Fukui entsteht eine Brücke, auf der sich zwei Shinkansen-Gleise, vier Autospuren und zwei Gehsteige befinden werden. Es handelt sich um eine Premiere in der Baugeschichte des Landes. Zum ersten Mal werden auf einer einzigen Brücke sowohl Shinkansen wie auch Autos verkehren und dies auf der selben Ebene. 2004 wurde dieses Projekt geplant. 2015 begannen die Bauarbeiten für die Shinkansen-Strecke, 2018 folgte der Abschnitt für die Präfekturstrasse.
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Seit dem 15. Juni 2021 sind sämtliche Brückenträger verbunden. Die Stadt Fukui feierte dieses Ereignis bereits am 29. Mai 2021 mit einer kleinen Zeremonie. In den kommenden Monaten wird die Brücke baulich vervollständigt. Hierzu gehören auch Schallschutzwände für die Shinkansen-Trasse. 415 Meter lang ist diese ungewöhnliche Brücke und unglaubliche 37,2 Meter breit.
Ein Herzstück der Shinkansen-Verlängerung

Noch hat das Bauwerk keinen offiziellen Namen. Die vorläufige Bezeichnung lautet Shinkuzuryūbashi, «Neue Kuzuryū-Brücke». Sie befindet sich zwischen den künftigen Shinkansen-Bahnhöfen Awara-Onsen und Fukui und wird ein Herzstück der Verlängerung der Hokuriku-Shinkansen-Strecke sein. Dieser sogenannte Tsuruga-Abschnitt ist eine neue 125 Kilometer lange Shinkansen-Route, welche die sechs Bahnhöfe Komatsu, Kaga-Onsen, Awara-Onsen, Fukui, Nanetsu (provisorischer Name) und Tsuruga bedienen wird (Asienspiegel berichtete) (siehe Shinkansen-Karte unten).
Der Bau dieser Shinkansen-Verlängerung wird die Hokuriku-Region, die die Japan-Meer-Präfekturen Fukui (Hauptstadt: Fukui), Ishikawa (Kanazawa) und Toyama (Toyama) umfasst, verkehrstechnisch und wirtschaftlich näher zusammenbringen. Die Fahrt von Kanazawa nach Tsuruga wird dann kurze 43 Minuten dauern. Das entspricht einem Zeitgewinn von 30 Minuten. Ausserdem wird die Stadt Fukui auf einen Schlag besser mit Tokio verbunden sein. Anstatt den heutigen 3 Stunden 14 Minuten wird man in Zukunft 2 Stunden 53 Minuten brauchen.
Wie gross der Effekt einer Anbindung an das Netz des Hochgeschwindigkeitszugs ist, hat der Hokuriku-Shinkansen seit seiner Eröffnung 2015 hinlänglich bewiesen. Die Zahl der Passagiere, die mit dem Zug von Tokio nach Kanazawa fährt, hatte sich in kürzester Zeit knapp verdreifacht, von 6 Millionen im Jahr 2014 auf rund 18 Millionen im Jahr 2017 (Asienspiegel berichtete).
Eröffnung verzögert sich
Eigentlich wollte Betreiber JR West im Frühling 2023 die Verlängerung der Hokuriku-Shinkansen eröffnen. Nun wird sich dieses Datum voraussichtlich um ein Jahr verzögern. Im 2019 fertiggestellten Kaga-Tunnel zwischen den Präfekturen Ishikawa und Fukui wurden Risse entdeckt, die aufwendig repariert werden müssen. Ausserdem gibt es auch Verzögerung bei der Vollendung des Shinkansen-Bahnhofs Tsuruga. Immerhin laufen die Bauarbeiten für die komplexe Shinkuzuryūbashi nach Plan.
Die Präfektur feiert die Verbindung der Brückenträger
Ein Video der Bauarbeiten im April 2021
Der Standort der Kuzuryūbashi
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