Japan stellt ab Juli den Impfpass aus
Das digitale Covid-Zertifikat, das eine Impfung, einen Negativtest oder eine Genesung nachweist, wird das Reisen innerhalb Europas diesen Sommer wesentlich vereinfachen (Asienspiegel berichtete). Auch Japan ist seit Juni wieder auf der europäischen Whitelist für nicht-notwendige Reisen. In Japan wohnhafte Personen können so wieder ohne Quarantäneauflagen nach Europa einreisen, wobei die einzelnen Staaten eigene Regeln erlassen dürfen.
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Aus diesem Grund drängt die japanische Wirtschaft seit Wochen auf die Einführung eines COVID-Zertifikates (Asienspiegel berichtete). Die Regierung in Tokio hat nun offiziell bestätigt, dass sie beabsichtigt, ab Mitte Juli einen «Impfpass» (jp. «wakuchin pasupōto») auszustellen, der eine vollständige Covid-19-Impfung auf Englisch und Japanisch bestätigt.
Es wird sich in einem ersten Schritt um ein Papierdokument handeln, das auf Anfrage kostenlos von den lokalen Behörden ausgestellt wird. Eine digitale Lösung soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Dieser Impfpass hat den einzigen Zweck, den in Japan lebenden Menschen reibungslose Auslandsreisen zu ermöglichen, sofern die EU und andere Länder dieses Dokument anerkennen. Für einen Einsatz im Inland ist das Zertifikat nicht vorgesehen.
Der Einfluss auf das Einreiseverbot
Mit der Einführung dieses Impfpasses wird sich für die Einreisen nach Japan unmittelbar nichts ändern. Es gilt weiterhin eine Test- und Quarantänepflicht. Zudem hält das Land an den strengen Grenzbestimmungen fest. Momentan wird nur japanischen Staatsbürgern, Foreign Residents, Profisportlern und direkten Olympia-Beteiligten die Einreise gewährt. Ausnahmen werden lediglich unter speziellen Umständen gewährt. Touristische Gäste dürfen seit April 2020 nicht mehr ins Land.
Es ist jedoch zu erwarten, dass Japan nach den Olympischen und Paralympischen Spielen einen Fahrplan für Lockerungen von geschäftlichen und touristischen Einreisen präsentieren wird. Das Covid-Zertifikat könnte dann eine wichtige Rolle spielen. Das Land wird sich in diesem Zusammenhang auch mit der Frage befassen müssen, inwiefern sie japanische und ausländische Reisende, die vollständig geimpft sind, von der Quarantänepflicht befreien möchte (Asienspiegel berichtete).
Zuerst die Spiele und die Impfungen
Doch zunächst stehen die Olympischen Spiele an. Und noch viel wichtiger wird die Entwicklung der Impfkampagne sein. Japan liegt im Vergleich zu Europa weit im Rückstand (Asienspiegel berichtete). Bis zum 16. Juni haben 20 Millionen Menschen eine erste Dosis erhalten. 7,6 Millionen sind vollständig geimpft. Es geht jedoch vorwärts. Täglich werden knapp 700’000 Dosen verabreicht. Der verantwortliche Regierungsminister Taro Kono geht davon aus, dass das angepeilte Ziel von 1 Million Impfungen pro Tag noch diese Woche erreicht werden könnte. Inzwischen haben auch erste Unternehmen mit Impfungen begonnen. Zudem stehen die zwei staatlichen Impfzentren in Tokio und Osaka seit gestern auch für unter 65-Jährige offen.
Das Tempo wird essenziell sein. So hat sich die Corona-Lage in den vergangenen Woche spürbar stabilisiert (Asienspiegel berichtete). Es lauert jedoch die Gefahr einer rasanten Verbreitung der Delta-Coronavirus-Variante. In Tokio steigen die Zahlen im Wochenvergleich bereits wieder leicht an.
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