Das Projekt Einreise-App
Einst war sie die grosse Hoffnung für alle Personen, die wieder nach Japan reisen wollten. Im Januar dieses Jahres gab die japanische Regierung eine allumfassende Touristen-App in Auftrag, die die Einreise ausländischer Zuschauer für die Olympischen Spiele und später die Wiederaufnahme des Einreise-Tourismus ohne Quarantäneauflagen ermöglichen sollte.
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Eine persönliche ID, das Visum, die Tokyo 2020-Tickets, die Bestätigung eines negativen Testresultats, eine GPS-Lokalisierung, eine Funktion für die Aktualisierung des Gesundheitszustandes und ein direkter Zugang zu einer ärztlichen Beratung wollte man in diese Wunder-App integrieren (Asienspiegel berichtete). 7,3 Milliarden Yen (54 Mio. Euro) budgetierte die Regierung für dieses Projekt.
Eine vereinfachte App
Bekanntlich kam alles anders. Die Verbreitung der Coronavirus-Variante und der neuerliche Notstand zwangen Japan, die Grenzen erneut zu schliessen. Es folgte der Ausschluss der Zuschauer aus dem Ausland (Asienspiegel berichtete). Und so wurde es ruhig um die App. Aufgegeben hat man dieses Projekt nicht, wie diese Woche bekannt wurde. Die App soll Ende Juni in Betrieb genommen werden. Nicht die Zuschauer, sondern die 15’000 Athleten und die rund 78’0000 Olympia-Beteiligten, die in den kommenden Wochen einreisen werden, stehen nun im Fokus der Anwendung. Es wird eine stark vereinfachte Version der ursprünglich geplanten App sein. Das Budget für die Entwicklung wurde auf 3,8 Milliarden Yen gekürzt. Zahlreiche Funktionen fallen weg. Es zeichnet sich ab, dass die App hauptsächlich für die Speicherung der Gesundheitsdaten und die regelmässige Bestätigung des Gesundheitszustandes genutzt werden soll.
Die Personen, die für die Olympischen Spiele einreisen, werden gewisse Sonderrechte geniessen. So müssen beispielsweise die Athleten nach der Ankunft nicht in Quarantäne. Neben dieser App sollen regelmässige Corona-Tests, die Einschränkung des Bewegungsradius und vor allem die Impfung möglichst aller Beteiligter (Asienspiegel berichtete) für die nötige Sicherheit sorgen.
Einsatz für die Wiederaufnahme des Tourismus?
Derweil könnte die App nach den Olympischen und Paralympischen Spielen weitere Verwendung finden. Die Regierung prüft, ob sie eine angepasste Version für die Wiederaufnahme des Einreise-Tourismus einsetzen will. Noch ist jedoch unklar, ob dies wirklich nötig sein wird. Japan wird einen Grossteil seiner Bevölkerung voraussichtlich bis Herbst geimpft haben. Womöglich könnte in diesem Fall eine Impfbescheinigung und ein Corona-Test für die touristische Einreise ausreichen. Für dieses Szenario spricht, dass der Vertrag mit den Entwicklern der App schon im September auslaufen wird, sechs Monate früher als ursprünglich geplant.
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