Dejima: Die Insel der Holländer
Seit 2009 schreibe ich diesen Blog. Über 4500 Artikel haben sich so angesammelt. In dieser Serie stelle ich einen überarbeiteten und aktualisierten Beitrag aus diesem Archiv vor. Der folgende Artikel erschien am 1. März 2017.
AUS DEM ARCHIV – Eine kleine aufgeschüttete Insel in der grossen Bucht von Nagasaki war vom 17. bis 19. Jahrhundert für Japan das Tor zur Welt. Von hier bezog der damals abgeschottete Inselstaat Wissen und Güter aus Europa und dem Rest der Welt. 1634 wurde Dejima erbaut, um die Portugiesen zwecks besserer Kontrolle unterzubringen und Handel treiben zu lassen. Doch weil deren missionarischer Eifer und christlicher Einfluss zu gross wurde, wurden sie aus Japan verbannt. Stattdessen wurde Dejima zur Heimat der Niederländer, die fortan als einzige Europäer in Japan Güter verkaufen durften.
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Auf der fächerförmigen Insel entstanden Wohn- und Lagerhäuser im europäischen Stil. Eine bewachte Brücke war der einzige Zugang nach Nagasaki. In den folgenden 200 Jahren kam es zu einem regen Handel und kulturellen Austausch (Asienspiegel berichtete). Zahlreiche Japaner lernten die holländische Sprache. Sie wurden zu Dolmetschern und Übersetzern unzähliger wissenschaftlicher Bücher aus den Niederlanden. Ihre Aktivitäten brachten die «Holländischen Studien» (jp. rangaku) hervor. Für Japan wurde Dejima zu einer Zugangsquelle für neue Technologien, Waren und sogar Sportarten wie Billard oder Badminton.
Der Niedergang und der Wiederaufbau
Nach der erzwungenen Öffnung des Landes durch die USA 1854 wurde der Niedergang von Dejima eingeläutet. In den Jahrzehnten darauf wurde um die Insel herum Land gewonnen. Dejima verschwand endgültig. Erst in den 1990er-Jahren begann man mit der Restaurierung der Insel und dem Wiederaufbau mehrerer historischer Häuser. 2017 wurde die Brücke wiedererrichtet, die seither den Eingang nach Dejima bildet. Ziel ist es, der Insel ihre alte Form zurückzugeben. Dejima soll irgendwann in der Zukunft auch wieder komplett von Wasser umgeben sein.
Eine offizielle Website informiert auf Englisch ausführlich über dieses faszinierende Wiederaufbauprojekt.
Der Standort von Dejima
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