Deji­ma: Die Insel der Holländer

Seit 2009 schrei­be ich die­sen Blog. Über 4500 Arti­kel haben sich so ange­sam­melt. In die­ser Serie stel­le ich einen über­ar­bei­te­ten und aktua­li­sier­ten Bei­trag aus die­sem Archiv vor. Der fol­gen­de Arti­kel erschien am 1. März 2017.

Eine Vogelperspektive auf die Bucht von Nagasaki und Dejima (links). Das Kunstwerk von Keiga Kawahara stammt aus dem Jahr 1820.
Eine Vogel­per­spek­ti­ve auf die Bucht von Naga­sa­ki und Deji­ma (links). Das Kunst­werk von Kei­ga Kawa­ha­ra stammt aus dem Jahr 1820. Kei­ga Kawa­ha­ra / Wiki­me­dia / CC

AUS DEM ARCHIV – Eine klei­ne auf­ge­schüt­te­te Insel in der gros­sen Bucht von Naga­sa­ki war vom 17. bis 19. Jahr­hun­dert für Japan das Tor zur Welt. Von hier bezog der damals abge­schot­te­te Insel­staat Wis­sen und Güter aus Euro­pa und dem Rest der Welt. 1634 wur­de Deji­ma erbaut, um die Por­tu­gie­sen zwecks bes­se­rer Kon­trol­le unter­zu­brin­gen und Han­del trei­ben zu las­sen. Doch weil deren mis­sio­na­ri­scher Eifer und christ­li­cher Ein­fluss zu gross wur­de, wur­den sie aus Japan ver­bannt. Statt­des­sen wur­de Deji­ma zur Hei­mat der Nie­der­län­der, die fort­an als ein­zi­ge Euro­pä­er in Japan Güter ver­kau­fen durften. 

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Ein Foto von Deji­ma um 1870, zu Beginn der Moder­ni­sie­rungs­pha­se des Landes.
Ein Foto von Deji­ma um 1870, zu Beginn der Moder­ni­sie­rungs­pha­se des Lan­des. Uchi­da Kui­chi / Wiki­me­dia / CC

Auf der fächer­för­mi­gen Insel ent­stan­den Wohn- und Lager­häu­ser im euro­päi­schen Stil. Eine bewach­te Brü­cke war der ein­zi­ge Zugang nach Naga­sa­ki. In den fol­gen­den 200 Jah­ren kam es zu einem regen Han­del und kul­tu­rel­len Aus­tausch (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Zahl­rei­che Japa­ner lern­ten die hol­län­di­sche Spra­che. Sie wur­den zu Dol­met­schern und Über­set­zern unzäh­li­ger wis­sen­schaft­li­cher Bücher aus den Nie­der­lan­den. Ihre Akti­vi­tä­ten brach­ten die «Hol­län­di­schen Stu­di­en» (jp. rang­aku) her­vor. Für Japan wur­de Deji­ma zu einer Zugangs­quel­le für neue Tech­no­lo­gi­en, Waren und sogar Sport­ar­ten wie Bil­lard oder Badminton.

Der Nie­der­gang und der Wiederaufbau

Dejima im Jahr 2016 vor dem Bau der neuen Eingangsbrücke.
Deji­ma im Jahr 2016 vor dem Bau der neu­en Ein­gangs­brü­cke. Asi­en­spie­gel

Nach der erzwun­ge­nen Öff­nung des Lan­des durch die USA 1854 wur­de der Nie­der­gang von Deji­ma ein­ge­läu­tet. In den Jahr­zehn­ten dar­auf wur­de um die Insel her­um Land gewon­nen. Deji­ma ver­schwand end­gül­tig. Erst in den 1990er-Jah­ren begann man mit der Restau­rie­rung der Insel und dem Wie­der­auf­bau meh­re­rer his­to­ri­scher Häu­ser. 2017 wur­de die Brü­cke wie­der­errich­tet, die seit­her den Ein­gang nach Deji­ma bil­det. Ziel ist es, der Insel ihre alte Form zurück­zu­ge­ben. Deji­ma soll irgend­wann in der Zukunft auch wie­der kom­plett von Was­ser umge­ben sein. 

Eine offi­zi­el­le Web­site infor­miert auf Eng­lisch aus­führ­lich über die­ses fas­zi­nie­ren­de Wiederaufbauprojekt.

Die wiederaufgebauten Häuser auf Dejima.
Die wie­der­auf­ge­bau­ten Häu­ser auf Deji­ma. Foto: Depo​sit​pho​tos​.com
Die Eingangsbrücke wurde 2017 errichtet.
Die Ein­gangs­brü­cke wur­de 2017 errich­tet. Foto: Depo​sit​pho​tos​.com
Hier wurde in Japan zum ersten Mal Badminton gespielt.
Hier wur­de in Japan zum ers­ten Mal Bad­min­ton gespielt. Asi­en­spie­gel

Der Stand­ort von Dejima


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