Die Erfindung der Instant-Ramen

Am 25. August 1958 lancierte die japanische Firma Nissin Foods ein Produkt mit dem Namen Chikin Ramen (später wurde daraus «Chicken Ramen» auf Englisch). Es waren die ersten Instant-Nudeln der Welt. 35 Yen kostete eine Packung. Das war für damalige Verhältnisse ein kleines Vermögen. Frische Nudelsuppen waren wesentlich günstiger. Entsprechend gross waren die Zweifel der Grosshändler am Erfolg dieser Neuheit. Doch die extrem lange Haltbarkeit, die unkomplizierte und schnelle Zubereitung, der gute Geschmack sowie die hygienische sichere Herstellung machten Chickin Ramen zu einem Erfolg und sein Erfinder Momofuku Andō zu einer Legende.
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1971 folgte die Cup Noodle-Reihe im praktischen Styroporbecher, der bereits alle Zutaten enthielt. Cup Noodle ist zum Synonym für die Instant-Nudelsuppe geworden. Den 25. August hat Nissin zu einem Gedenktag gemacht, an dem die Geburt dieser Esskultur, welche die ganze Welt erobert hat, mit Spezialangeboten gefeiert wird.
Der Hunger der Nachkriegsjahre

Die Instant-Ramen waren ein typisches Produkt der Nachkriegszeit. Japan war unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg am Boden, die Leuten litten täglich Hunger. Damals mussten die Menschen lange Wartezeiten in Kauf nehmen, um an einem Stand eine Nudelsuppe zu erhalten. Momofuku Andō brachte dies auf die Idee, eine Speise zu erschaffen, die immer zur Verfügung stand und die man sofort zubereiten konnte. In seiner winzigen Hütte in der Stadt Ikeda in Osaka entwickelte er die ersten Instant-Ramen der Welt, indem er die Nudeln gleich nach dem Kochen frittierte. Dies gab dem getrockneten Produkt die lange Haltbarkeit. Andō liess sich dabei von der Tempura-Speise inspirieren. Für die Zubereitung reichte heisses Wasser aus. Zudem liess sich das Nudelgericht mit Zutaten einfach aufpeppen. Insbesondere Bauarbeiter, geschäftige Büroarbeiter und Studenten kamen schnell auf den Geschmack.
Instant-Ramen mag heute unter Ernährungsexperten zunehmend in die Kritik geraten, das Fertiggericht ist aber in Japan, das regelmässig von Naturkatastrophen heimgesucht wird, ein Symbol für Nahrungsmittelsicherheit geblieben. Nach grossen Erdbeben verteilt Nissin jeweils grosszügige Gratisportionen in den Krisengebieten, wie beispielsweise 2011 im Nordosten des Landes oder 2016 in Kumamoto.
Zwischen Shinkansen und Walkman
Nissin hat dieser japanischen Erfolgsgeschichte gleich zwei Cup-Noodle-Museen gewidmet, in Yokohama und in Osaka (Asienspiegel berichtete). Dort sieht man auch eine Nachbildung der Hütte, in der Andō sein Unternehmen startete. Die Instant-Ramen von Nissin wurde 2014 sogar zu einer der innovativsten Erfindungen der japanischen Nachkriegsära gekürt. Das Produkt kam nach dem Shinkansen und noch vor dem Walkman auf den zweiten Rang (Asienspiegel berichtete).
Die erste Fernsehwerbung von Nissin
GEDENKTAGE: Neben den 16 offiziellen Feiertagen besitzt Japan unzählige Gedenktage, die Ereignissen, Errungenschaften, Traditionen, Speisen oder Produkten gewidmet sind. Diese auf Japanisch bezeichneten «Kinenbi» werden von öffentlichen Institutionen, Vereinen, Unternehmen und Einzelpersonen ins Leben gerufen. Die Japan Anniversary Assocation registriert und beglaubigt die Gedenktage. Es existieren mittlerweile über 2100 Einträge.
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