Ein Shink­an­sen-Bahn­hof im Reisfeld

Vor Beginn der Bauarbeiten des Shinkansen-Bahnhofs Echizen-Takefu im September 2019.
Vor Beginn der Bau­ar­bei­ten des Shink­an­sen-Bahn­hofs Echi­zen-Take­fu im Sep­tem­ber 2019. SONIC BLOO­M­ING / Wiki­me­dia CC

Echi­zen in der Prä­fek­tur Fukui zählt 80’000 Ein­woh­ner. Die Stadt ent­stand 2005 durch eine Fusi­on der Gemein­den Take­fu und Ima­da­te. Der Name ist ein Ver­weis auf die Geschich­te. So war die­ser Ort Teil der Echi­zen-Pro­vinz, die mit dem Ende der Edo-Zeit (1603 – 1868) abge­schafft und ab 1881 Teil der neu­en Prä­fek­tur Fukui wur­de. Schon bald wird die­se typi­sche japa­ni­sche Klein­stadt Teil der Hoku­ri­ku-Shink­an­sen-Stre­cke, die der­zeit von Tokio via Naga­no bis nach Kana­za­wa führt und nun via Fukui bis nach Tsu­ru­ga ver­län­gert wird (sie­he Kar­te unten). 

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Umge­ben von Reis­fel­dern in einem Aus­sen­quar­tier von Echi­zen ent­steht seit Novem­ber 2020 ein moder­nes 21 Meter hohes Bahn­hofs­ge­bäu­de, das zur exklu­si­ven Hal­te­stel­le für die Shink­an­sen-Züge wird. Er wird aus einem Schal­ter- und Laden­be­reich im Erd­ge­schoss und dem Bahn­steig­be­reich im Ober­ge­schoss bestehen und der zweit­letz­te Halt vor dem vor­läu­fi­gen End­bahn­hof in Tsu­ru­ga sein. Die Bau­ar­bei­ten sind schon so weit fort­ge­schrit­ten, dass das Bau­ge­rüst bis zum 20. August 2021 abge­baut wer­den kann (sie­he Tweets unten). 

Der neue Name

Eine Visualisierung des neuen Shinkansen-Bahnhofs Echizen-Takefu
Eine Visua­li­sie­rung des neu­en Shink­an­sen-Bahn­hofs Echi­zen-Take­fu JR West / JRTT

Dann wird auf dem Namens­schild auf der Fas­sa­de für alle ersicht­lich, was im Mai 2021 beschlos­sen wur­de. Der Shink­an­sen-Bahn­hof wird künf­tig den offi­zi­el­len Namen Echi­zen-Take­fu Sta­ti­on (jp. 越前たけふ駅) tra­gen. Damit ist der wäh­rend Jah­ren benutz­te pro­vi­so­ri­sche Name Nan’etsu Sta­ti­on end­gül­tig Geschich­te. Acht Vor­schlä­ge lagen vor. Ent­schie­den hat man sich für eine Vari­an­te, die eine spe­zi­el­le Schreib­wei­se trägt. So wird der Namens­teil Take­fu nicht in den übli­chen Kan­ji-Schrift­zei­chen, son­dern in der Hira­ga­na-Sil­ben­schrift geschrie­ben. Es ist für Betrei­ber JR West sogar der ers­te Shink­an­sen-Bahn­hof, der Hira­ga­na-Ele­men­te beinhaltet. 

Die­ser Ent­scheid hat Kon­se­quen­zen für den loka­len Bahn­be­trei­ber Fukui Rail­way. Denn die­ser besitzt seit 2010 einen gleich­na­mi­gen Bahn­hof mit­ten im Zen­trum der Stadt, der zwar im Unter­schied zur neu­en Shink­an­sen-Sta­ti­on voll­stän­dig mit Kan­ji-Schrift­zei­chen geschrie­ben, jedoch genau gleich aus­ge­spro­chen (jp. 越前武生駅) wird. Um eine Ver­wir­rung zu ver­hin­dern, hat sich Fukui Rail­way ent­schie­den, mit der finan­zi­el­len Unter­stüt­zung der Stadt sei­nen Bahn­hof Echi­zen-Take­fu umzu­tau­fen.

Länd­li­che Shinkansen-Bahnhöfe

In der Shink­an­sen-Welt ist es übri­gens nichts Unge­wöhn­li­ches, auch länd­li­che Klein­städ­te in das Hoch­ge­schwin­dig­keits­netz zu inte­grie­ren, sofern dies die kom­pro­miss­lo­se Stre­cken­füh­rung zulässt. Oft führt dies dazu, dass sol­che Bahn­hö­fe weit weg vom Zen­trum lie­gen, wie nun auch in Echi­zen. Mit die­sem Anschluss ver­bun­den ist die Hoff­nung, die wirt­schaft­li­che Attrak­ti­vi­tät der Regi­on zu stei­gern. Bereits wer­den in Echi­zen Vor­schlä­ge dis­ku­tiert, neben dem Shink­an­sen-Bahn­hof ein neu­es Wirt­schafts­zen­trum oder ein Cam­pus der Uni­ver­si­tät Fukui zu bauen. 

Geplan­te Eröff­nung: Ende 2023

Die Ver­län­ge­rung der Hoku­ri­ku-Shin­k­an­­­sen-Stre­cke wird die Hoku­­­ri­ku-Regi­on, die die Japan-Meer-Prä­­­fe­k­­­tu­­­ren Fukui (Haupt­stadt: Fukui), Ishi­ka­wa (Kana­za­wa) und Toy­a­ma (Toy­a­ma) umfasst, ver­kehrs­tech­nisch und wirt­schaft­lich näher zusam­men­brin­gen. Die Fahrt von Kana­za­wa nach Tsu­ru­ga wird dann kur­ze 43 Minu­ten dau­ern. Das ent­spricht einem Zeit­ge­winn von 30 Minu­ten. Aus­ser­dem wird die Stadt Fukui auf einen Schlag bes­ser mit Tokio ver­bun­den sein. Anstatt den heu­ti­gen 3 Stun­den 14 Minu­ten wird man in Zukunft 2 Stun­den 53 Minu­ten brau­chen. JR West hofft, bis Ende 2023 die Ver­län­ge­rung eröff­nen zu können.


Aktu­el­le Ein­drü­cke vom aktu­el­len Bau des Bahnhofgebäudes


Der Stand­ort des Shink­an­sen-Bahn­hofs Echizen-Takefu



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