Die Wandlung des Minimarktes
Die Geschichte der Convenience Stores in Japan begann am 11. Juli 1971, als in der Stadt Kasugai in der Präfektur Aichi ein Minimarkt mit dem Namen Cocostore eröffnet wurde. Einen Monat später folgte der Seicomart auf Hokkaido. Mit dem Einstieg von Seven-Eleven am 15. Mai 1974 wurde schliesslich das Zeitalter der Konbini, wie sie in Japan genannt werden, so richtig lanciert. In den Folgejahren wurde 24 Stunden geöffnete Minimärkte zu einem Standard. Fünfzig Jahre später existieren rund 58’000 Minimärkte im ganzen Inselstaat. Die Marktführer sind Seven-Eleven (21’208 Ableger), Family Mart (16’638) und Lawson (14’634).
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Konbini-Produkte nach Hause geliefert
In praktisch jeder Ecke des Landes findet man einen Konbini. Nun will die Branche den Kunden noch mehr entgegenkommen. Seven-Eleven will bis 2025 in sämtlichen Ablegern einen Lieferdienst anbieten. Schon heute ist dies in 550 Minimärkten in den Präfekturen Tokio, Hokkaido und Hiroshima möglich. Dort könnten sich Kunden ihre Bestellungen direkt nach Hause liefern lassen, sofern sich die Wohnung im Umkreis von 500 Metern des gewählten Seven-Eleven-Ablegers befindet. Eine Zustellung erfolgt innerhalb von 30 Minuten nach Bestelleingang.
Um von dieser Dienstleistung Gebrauch machen zu können, muss man sich auf der Website otodoke7.jp egistrieren. Im Angebot stehen 2800 Produkte. Der Mindesteinkaufpreis beträgt 1000 Yen. Hinzu kommt eine Liefergebühr von 330 Yen. Seven-Eleven möchte den Lieferdienst schrittweise ausbauen. In den drei Testregionen sollen es bis Ende Jahr 1000 Ableger werden, die zu diesem Netzwerk gehören. Um das gesamte Land abdecken zu können, wird das Unternehmen mit unterschiedlichen Lieferfirmen zusammenarbeiten müssen.
Derweil verfolgt Konkurrent Lawson bei der Lieferung zum Kunden eine andere Strategie. Die Kette bietet zurzeit hauptsächlich über UberEats 370 Produkte an und dies in 2100 Ablegern in 32 Präfekturen. Family Mart steckt noch in einer Testphase.
Der Minimarkt im Umbruch
Dass die Konbini nun auch die letzte Meile bis zur Wohnung des Kunden abdecken möchten, ist eine Folge der Corona-Krise und der stark gestiegenen Nachfrage nach Zustellungen bis vor die Haustür. Für die gesättigte Branche der Convenience Stores ist dies ein gefundener Wachstumsmarkt. Zudem will sie das Feld nicht Amazon überlassen.
Die Welt der Konbini wird sich in den kommenden Jahren ohnehin stark wandeln. Der akute Personalmangel führt dazu, dass immer mehr Ableger gezwungen sind, die Öffnungszeiten zu kürzen. Die zügige Entwicklung des unbemannten Minimarkts gewinnt dadurch zunehmend an Bedeutung. Diesbezüglich ist Family Mart ganz vorne dabei. Die Kette hat bereits im März ihren ersten vollautomatisierten Ableger eröffnet (Asienspiegel berichtete). Auch die Konkurrenz testet zurzeit ähnliche Systeme, um Personal und Kosten zu sparen (Asienspiegel berichtete). Die Konbini-Welt steht in jeder Beziehung vor ihrem grössten Umbruch seit 1971.
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