Corona-Hotspot Kaufhaus
In Japan steigen die Covid-19-Zahlen seit Ende Juli rasant an. Inzwischen wurde die Schwelle von über 20’0000 Neuansteckungen an einem Tag schon drei Mal überschritten. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten ist auf einem neuen Höchststand. Auch in Japan stellt sich zunehmend die Frage, ob ein harter Lockdown im europäischen Stil notwendig wird.
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Rechtlich fehlt die Basis für eine solche Massnahme und auch Premierminister Yoshihide Suga hat sich wiederholt dagegen ausgesprochen. Vielmehr soll die Impfkampagne an Tempo zunehmen. Momentan sind erst 36 Prozent vollständig geimpft (Asienspiegel berichtete). Zugleich verfährt Japan weiter mit punktuellen Massnahmen. Dazu gehören die Kürzung der Öffnungszeiten, eine Einschränkung des Alkoholausschanks in Restaurants und Forderungen, den individuellen Bewegungsradius zu reduzieren.
Cluster im Kaufhaus
Die rasante Ausbreitung der Delta-Variante stellt die Wirkung dieser Strategie jedoch zunehmend infrage. Die derzeitige unkontrollierte Entwicklung führt nun zu sichtbaren Problemen im Alltag. So verzeichnen verschiedene Kaufhäuser seit Ende Juli Massenansteckungen unter den Angestellten. Im Hanshin Department Store im zentralen Stadtteil Umeda in Osaka kam es zu 145 Infektionen in der Belegschaft. Die meisten Betroffenen waren in der Lebensmittelabteilung im Untergeschoss und im Erdgeschoss tätig. Die Abteilungen mussten seither wiederholt geschlossen werden. Sämtliche Mitarbeiter wurden getestet, die betroffenen Bereiche desinfiziert und neue Lüftungen sowie CO2-Messgeräte eingebaut. Auch das Kaufhaus Lumine Est im Bezirk Shinjuku in Tokio musste temporär schliessen, nachdem sich 61 Angestellte angesteckt hatten.
Die Kaufhäuser in Tokio und Osaka haben aus diesem Grund begonnen, die Wege der Kunden besser zu lenken und den Zutritt, insbesondere in den Lebensmittelabteilungen, einzuschränken.
Japan vor schwierigen Wochen
Das Beispiel der Kaufhäuser offenbart das Problem der lockeren Massnahmen. Je mehr die Corona-Zahlen ansteigen, desto schwieriger ist es, den Alltag vieler Dienstleistungsbranchen aufrechtzuerhalten. Zudem hat das Gesundheitswesen jetzt schon vielerorts einen Punkt der Überlastung erreicht. Es mehren sich Meldungen von Erkrankten, die kein Krankenhaus mehr finden. Die Frage ist, wie lange Japan auf diese Weise weitermachen kann?
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