Vergünstigungen für Geimpfte
Noch im vergangenen Jahr gab es für Hotelübernachtungen und Restaurantbesuche grosszügige vom Staat finanzierte Vergünstigungen (Asienspiegel berichtete). Es war eine Massnahme, um die Branche durch die Pandemie zu bringen. Das Konzept ging für viele Betreiber auf, die Japaner fuhren im eigenen Land in den Urlaub, sorgten damit aber auch für steigende Corona-Zahlen. Die «Go To Travel»-Kampagne wurde schliesslich gestoppt.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Für die Branche sind die Aussichten heute ungewisser denn je. Erst gestern verzeichnete Japan mit 18’889 Covid-19-Neuansteckungen einen neuen Höchststand in dieser Pandemie. Das Gesundheitswesen ist am Anschlag. Die Behörden schlagen Alarm (Asienspiegel berichtete). 36,1 Prozent vollständig Geimpfte reichen nicht aus, um die Krankenhäuser vor einem Ansturm zu bewahren. Gemäss der Teikoku Databank mussten bislang 312 Restaurant- und 104 Hotelbetriebe als Folge der Corona-Pandemie Konkurs anmelden.
Anreize zur Impfung
Die Gastronomie und die Hotels müssen derweil neue Wege finden, um zu überleben. Zwar ist die Reiseaktivität im Vergleich zur «Go To»-Zeit im Vorjahr vielerorts stabil geblieben. Doch die Zahlen bleiben im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit tief, ausländische Touristen gibt es seit April 2020 keine mehr.
Der neueste Ansatz, der sich im ganzen Land durchzusetzen scheint, sind Rabatte für Geimpfte. In Ablegern des New Otani, Okura, Meitetsu Hotel oder Washington Hotel wird mit grosszügigen Vergünstigungen für geimpfte Personen geworben. Auch Restaurantketten bieten kostenlose Getränke und Preisabschläge für diese Gruppe an.
Mit dieser Massnahme hoffen die Hotels und Restaurants auf mehr Kunden und eine Zunahme an Impfwilligen. Zusätzlich streben sie damit ein sicheres Umfeld an und senden eine klare Botschaft aus: Wer geimpft ist, ist umso mehr willkommen. Letztendlich ist für die Branche klar, dass nur mit möglichst viel Geimpften eine Hoffnung auf eine nachhaltige Wiederbelebung besteht.
Covid-Zertifikat in Japan
Den Restaurants und Hotels bleibt auf diesem Weg lediglich das Mittel des Anreizes. Zwar stellen auch die japanischen Behörden seit Ende Juli ein Impfzertifikat aus (Asienspiegel berichtete). Die Verwendung dieses Dokuments beschränkt sich jedoch lediglich auf Auslandsreisen. Im Inland will die Regierung auf den Gebrauch des Zertifikats verzichten.
Hingegen fordert der grosse japanische Wirtschaftsverband Keidanren eine breite Anwendung im Inland. Er schlägt vor, das Zertifikat für Veranstaltungen, allgemeine Reisetätigkeiten, Vergünstigungen sowie für Besuche in Krankenhäusern einzuführen, so wie es bereits in europäischen Ländern der Fall ist. Nur so könne die Wirtschaft sicher durch den Winter kommen, lautet das Argument. Für eine breite Anwendung bestehen jedoch einige technische Hürden. Denn das Zertifikat wird lediglich auf Anfrage und momentan ausschliesslich in Papierform ausgestellt.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken