Die neue 10’000-Yen-Note

Eigentlich war Japan dazu prädestiniert, eine Vorreiterrolle in der Cashless-Revolution einzunehmen. Es ist immerhin das Land, in dem 1994 der QR-Code erfunden wurde. 2002 folgte die Entwicklung des marktreifen NFC-Chips, an dem Sony massgeblich beteiligt war. Diese beiden Technologien bilden heute eine Grundlage für die bargeldlosen Transaktionen via Smartphone. Früh standen die Möglichkeiten der mobilen E-Money-Zahlung zur Verfügung – und dennoch ist Japan eine Bargeld-Nation geblieben.
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Ein hoher Bevölkerungsanteil an über 65-Jährigen, alte Gewohnheiten, hohe Gebühren der Finanzinstitute, steuerliche Beweggründe und die Gewissheit, dass im sicheren Japan kaum Bargeld gestohlen wird, werden gerne als Gründe für diese Vorliebe angegeben (Asienspiegel berichtete). Untätig ist das Land nicht geblieben. Es gibt inzwischen zahlreiche E-Money-Lösungen, die um die Kundschaft buhlen. 2020 lag der Anteil an bargeldlosen Zahlungen bei bescheidenen 29 Prozent. Bis 2025 will die Regierung 40 Prozent erreicht haben (Asienspiegel berichtete).
Der Druck der neuen Banknoten
Die Liebe zu den Banknoten drückt sich auch in der Tatsache aus, dass die Geldscheine ein aufwendiges Redesign mit neuen Köpfen, neuen Symbolen und neuen Sicherheitsmerkmalen erhalten. Die umfassende Neugestaltung wurde 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt (Asienspiegel berichtete). Nun tritt das Projekt in die nächste Phase ein. Am 1. September 2021 begann das National Printing Bureau mit dem Druck der 10’000-Yen-Noten. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 werden sie schliesslich in Umlauf kommen.
Es handelt sich um den Geldschein mit dem grössten Wert in Japan. 1958 wurde er eingeführt, mit einem Porträt von Prinz Shotoku auf der Vorderseite. 1984 wurde der Meiji-Zeit-Reformer Yukichi Fukuzawa zum neuen Kopf dieser wertvollsten Banknote. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Einzig 2004 wurde die Banknote mit neuen Sicherheitsmerkmalen versehen.
Nun steht eine neue Ära bevor. Denn auf der neuen 10’000-Yen-Note wird der Kopf von Eiichi Shibusawa (1840 bis 1931) zu sehen sein, der als Unternehmer und Bank-Gründer massgeblich am Aufbau des modernen japanischen Wirtschaftssystems beteiligt war. Derweil wird auf die Rückseite die historische Fassade des Hauptgebäudes des Bahnhofs Tokio gedruckt. Es ist ein Motiv, das selbst den allermeisten Ausländern, die Japan einmal bereist haben, bekannt ist (Asienspiegel berichtete). Auffällig ist das neuartige Hologramm, ein qualitativ verbessertes Wasserzeichen und die zentrale Platzierung der Zahl «10’000» in einer betont grossen Schriftgrösse.
Im Herbst folgen zwei weitere Noten

Auch die Banknoten im Wert 1000 und 5000 Yen werden ein komplett neue Design erhalten und ab Herbst in den Druck kommen. Der Star dieser Serie wird ohne Zweifel die 1000-Yen-Note sein, auf deren Rückseite «Die grosse Welle von Kanagawa» aus den «36 Ansichten des Berges Fuji» von Katsushika Hokusai erstrahlen wird (Asienspiegel berichtete).
Unverändert bleibt das Design der 2000-Yen-Note, die vergleichsweise wenig im Umlauf ist und hauptsächlich in Okinawa grosse Beliebtheit geniesst (Asienspiegel berichtete). Seit 1885 gab es in Japan übrigens 53 verschiedene Banknoten. Neben den 4 aktuellen sind weitere 18 Banknoten nach wie vor gültig. Hier eine Übersicht. Einige davon wurden schon in den 1950er-Jahren aus dem Verkehr genommen. Aus praktischen Gründen ist es daher schwierig, diese veralteten aber immer noch gültigen Banknoten im Alltag auch wirklich zu verwenden. Man kann diese aber bei der Bank of Japan eintauschen.

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