Eine schrittweise Öffnung
Eben erst hat Japan den Notstand für 31 Präfekturen verlängert und dies bis Ende September. Noch ist das Gesundheitswesen unter Druck, die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten zu hoch (Asienspiegel berichtete). Gleichzeitig ist zum ersten Mal Licht am Ende des Pandemie-Tunnels zu sehen. Die Regierung ist mit Hochdruck daran, einen Plan für die Normalisierung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten auszuarbeiten (Asienspiegel berichtete). Denn spätestens im November wird die Impfkampagne abgeschlossen sein (Asienspiegel berichtete).
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Eine erste Lockerung könnte es bereits in den nächsten Tagen geben. Die Regierung will die Quarantänezeit für geimpfte Einreisende von derzeit 14 auf 10 Tage verkürzen, wie die Nikkei Shimbun berichtet. Davon profitieren werden zunächst die japanischen Staatsbürger und die Foreign Residents. Sie sind momentan die einzigen beiden Gruppen, die ins Land dürfen. Die Massnahme ist jedoch ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich Japan auf einen Weg der schrittweisen Öffnung begibt. Seijōka, die Normalisierung, ist das Wort der Stunde.
Der mächtige Wirtschaftsverband
Diese Massnahme kommt nicht zufällig. Anfang Woche hat der mächtige Wirtschaftsverband Keidanren in einer offiziellen Mitteilung die Regierung aufgefordert, die allgemeine Quarantänezeit auf 10 Tage zu kürzen, sobald sich die Lage im Gesundheitswesen beruhigt hat. Zudem sollen sich Geimpfte nach ihrer Einreise nicht mehr isolieren müssen. Ausserdem soll auch Ausländern, die einen Impfnachweis erbringen können, die Einreise wieder erlaubt werden. Nur so könne man die Wirtschaft wieder in die Gänge bringen, begründet Keidanren seine Forderungen.
Die 1946 gegründete Keidanren wird als eine der einflussreichsten Organisationen im Land angesehen. Insofern kann die geplante Kürzung der Quarantänezeit für Geimpfte als ein erstes Entgegenkommen der Regierung betrachtet werden. Schon die Ausstellung eines Covid-Zertifikats wurde erst auf Drängen des Wirtschaftsverbandes eingeführt (Asienspiegel berichtete).
Erste Lockerungen ab Oktober
Die Kürzung der Quarantänezeit auf 10 Tage wird erst der Anfang sein. Die Regierung plant, ab Oktober auf Versuchsbasis erste Lockerungen einzuleiten. Im November soll die Phase der Normalisierung schliesslich offiziell beginnen. Noch muss dieser Grundsatzentscheid offiziell bekanntgegeben werden.
Für Geimpfte und Getestete würde in einem solchen Szenario die Forderung nach «Selbstbeschränkung» fallen. Geschäftliche und touristische Reisen, Treffen und Essen in Gruppen und Grossveranstaltungen würden für diese Personen wieder ohne grosse Einschränkungen und Appelle der Behörden möglich sein. Restaurants könnten wieder regulär bis spät in die Nacht öffnen. Auch die staatlich subventionierten Reisevergünstigungen sollen wieder angeboten werden. Um all diese Abläufe zu vereinfachen, wird auch Japan ein digitales Covid-Zertifikat bis Dezember einführen.
Für ausländische Touristen bleiben die Grenzen geschlossen. Jedoch wird die Normalisierung letztendlich dazu führen, dass sich auch für diese Personengruppe eine Tür nach Japan öffnen wird.
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