Die Ver­gan­gen­heit in Farbe

8. Juni 1945: Ein Morgen nach einem Bombenangriff auf Osaka.
8. Juni 1945: Ein Mor­gen nach einem Bom­ben­an­griff auf Osa­ka. Hiden­ori Wat­a­na­ve / Twit­ter @hwtnv

2017 erschuf Pro­fes­sor Hiden­ori Wat­a­na­ve von der Uni­ver­si­tät Tokio in Zusam­men­ar­beit mit High­school-Schü­lern aus Hiro­shi­ma die App «Rebooting Memo­ries» (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Die­se erlaubt einen Blick in das ehe­ma­li­ge Vier­tel Naka­ji­ma Hon­ma­chi, das vor der Atom­bom­be die Hei­mat für 4400 Men­schen und 1300 Haus­hal­te war und heu­te der Stand­ort des Hiro­shi­ma Peace Memo­ri­al Park ist. 

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Die App erlaubt dem Nut­zer zwi­schen der aktu­el­len Satel­li­ten­kar­te und einer his­to­ri­schen Stadt­kar­te zu wech­seln, die alle Haus­be­sit­zer und Namen der Geschäf­te des frü­he­ren Naka­ji­­ma-Distrikts angibt. Dar­auf plat­ziert sind pri­va­te Fotos der dama­li­gen Ein­woh­ner und deren Geschich­te. Spe­zi­ell dar­an ist, dass die­se Fotos mit­hil­fe künst­li­cher Intel­li­genz kolo­riert wurden. 

Schwarz­weiss Fotos «auf­tau­en»

Pro­fes­sor Hiden­ori Wat­a­na­ve bezeich­net das Kolo­rie­ren der als eine Form des «Neu­starts». In Schwarz­weiss «ein­ge­fro­re­ne» Fotos wer­den zu neu­em Leben erweckt, die Erin­ne­run­gen tau­en auf. Dem Betrach­ter fällt es auf die­se Wei­se ein­fa­cher, sich die­se Momen­te der Ver­gan­gen­heit vor­zu­stel­len. Die Tech­no­lo­gie hilft, eine emo­tio­na­le Ver­bin­dung zu his­to­ri­schen Ereig­nis­sen zu schaf­fen. Die Far­ben schla­gen eine Brü­cke zur Gegenwart. 

Hiden­ori Wat­a­na­ve und sein Team – dar­un­ter die Stu­den­tin Anju Niwa­ta, die auch schon beim Hiro­shi­ma-Pro­jekt als High­school-Schü­le­rin mit dabei war – sind seit­her dar­an, gan­ze his­to­ri­sche Foto­ar­chi­ve zu kolo­rie­ren. Künst­li­che Intel­li­genz erle­digt einen Teil der Arbeit. Vie­le Details müs­sen jedoch von Hand ergänzt und nach­be­ar­bei­tet wer­den. Hier­für sind teil­wei­se auf­wen­di­ge Recher­chen und Befra­gun­gen von Zeit­zeu­gen not­wen­dig. 2020 ent­stand aus die­ser Arbeit ein Buch gespickt mit 355 Fotos aus dem Zwei­ten Welt­krieg und der Zeit davor.

Kolo­rier­te Fotos auf Twitter

Um die Arbeit einem grös­se­ren Publi­kum bekannt zu machen, setzt Wat­a­na­ve auf die Wir­kung von Twit­ter. Auf die­ser Platt­form ver­öf­fent­licht er regel­mäs­sig kolo­rier­te Fotos aus dem Buch, aber auch von Ereig­nis­sen aus ande­ren Epo­chen und Welt­ge­gen­den. Das Ori­gi­nal­fo­to in Schwarz­weiss fügt er eben­falls bei, um die Wir­kung der Nach­be­ar­bei­tung zu beto­nen. Das Pro­jekt kommt an. Wat­a­na­ves Twit­ter-Kon­to zählt über 64’000 Follower. 


Eine Aus­wahl der kolo­rier­ten Fotos

Ein Foto vom Gros­sen Kan­to-Erd­be­ben 1923.


Auf dem Markt in Naha, Oki­na­wa, im Jahr 1935.


7. Juni 1945: Die Bom­bar­die­rung von Osaka.


8. Juni 1945: Am Mor­gen nach der Bom­bar­die­rung von Osaka.


4. August 1945: Die zer­stör­te Tokio­ter Stadt Hachioji.


6. August 1945: Die Sicht von der Hafen­stadt Kure auf den Atom­pilz über Hiroshima.


9. August 1945: 20 Minu­ten nach dem Atom­ben­an­griff auf Nagasaki.


11. August 1945: Zwei Tage nach dem Atom­ben­an­griff auf Nagasaki.


5. Sep­tem­ber 1964: Test­fahrt eines Shink­an­sen einen Monat vor der Eröffnung.


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