Die Entstehung eines Shinkansen-Endbahnhofs
2015 wurde der Hokuriku-Shinkansen eröffnet. Damit verkürzte sich die Fahrt von Tokio bis nach Kanazawa am Japanischen Meer auf 2 Stunden 28 Minuten (Asienspiegel berichtete). Wie gross der Effekt einer Anbindung an das Netz des japanischen Hochgeschwindigkeitszuges ist, hat diese Strecke eindrücklich unter Beweis gestellt. In nur drei Jahren hatte sich die Zahl der Passagiere, die mit dem Zug nach Kanazawa fuhren, von 6 auf 18 Millionen verdreifacht.
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Seit über sechs Jahren bildet der Bahnhof Kanazawa in der Präfektur Ishikawa den Endbahnhof dieser Strecke. Dies wird sich bald ändern. Denn der Hokuriku-Shinkansen wird bis in die Präfektur Fukui verlängert. Sechs zusätzliche Bahnhöfe erhält die Route. Die Bauarbeiten sind schon weit fortgeschritten. Es entstehen Brücken (Asienspiegel berichtete) und neue Bahnhöfe (Asienspiegel berichtete). Verzögerungen an Schlüsselstellen haben jedoch dazu geführt, dass die Eröffnung um ein Jahr verschoben werden musste. Spätestens im Frühling 2024 will Betreiber JR West so weit sein (Asienspiegel berichtete).
Ein Endbahnhof mit Sicht aufs Meer
Der künftige Endbahnhof dieser Verlängerung wird sich in der kleinen Hafenstadt Tsuruga am Japanischen Meer befinden. Auch an diesem Ort sind die Bauarbeiten für den neuen Bahnhof in vollem Gange. Es verspricht, ein spektakulärer Bau zu werden, dessen Innenarchitektur sich an Elemente der historischen Handelsschiffe Kitamaebune anlehnt. 37 Meter hoch wird das neue Gebäude sein, wobei sich die Gleise für die Shinkansen auf dem 3. Stock befinden werden. Vom Bahnsteig werden die Passagiere eine direkte Sicht auf den Hafen und das Meer haben, verspricht Bauherr JR West.
Eine 60 Meter lange Fussgängerpassage wird den neuen mit dem alten Bahnhofsgebäude verbinden. Zudem entsteht gleich in Sichtweite des Bahnhofs ein neues Bahndepot für die Shinkansen-Züge (siehe Bilder unten).
Tsuruga wird zum Verkehrsknotenpunkt
Als Endbahnhof wird Tsuruga eine verkehrstechnisch wichtige Rolle einnehmen. So hat die Verlängerung zur Folge, dass man mit dem JR-Limited-Express-Zug Thunderbird nicht wie bisher direkt von Osaka nach Kanazawa wird fahren können. Stattdessen werden die Passagiere in Tsuruga auf den neuen Shinkansen umsteigen müssen. Um einen reibungslosen Anschluss zu ermöglichen, werden die Gleise der Limited-Express-Züge im Bahnhof Tsuruga gleich unter dem Shinkansen-Stockwerk platziert (siehe Bild unten). Trotz dieses Zusatzaufwandes für die Passagiere wird sich die Fahrzeit von Osaka nach Kanazawa dank der Shinkansen-Verlängerung von 2 Stunden 31 Minuten auf 2 Stunden 4 Minuten verkürzen. Der alte Bahnhofsteil mit den Lokallinien wird derweil mit einer 60 Meter langen Fussgängerpassage verbunden.
Wie Kanazawa wird auch Tsuruga den Status als Endbahnhof nicht ewig behalten. Denn dereinst wird die Route über die Städte Obama und Kyoto bis nach Osaka verlängert. Man rechnet, dass diese Arbeiten 15 Jahre in Anspruch nehmen werden (Asienspiegel berichtete).
Der Bahnhof Tsuruga aus der Vogelperspektive
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