Japanische Strassenkunst
Seit 2009 schreibe ich diesen Blog. Über 4500 Artikel haben sich so angesammelt. In dieser Serie stelle ich einen überarbeiteten und aktualisierten Beitrag aus diesem Archiv vor. Der folgende Artikel erschien am 7. Oktober 2017.

AUS DEM ARCHIV – In Japan sind die Kanaldeckel (jp. manhōru-futa) nicht einfach lieblos gestaltete, zweckmässige Objekte, denen niemand Beachtung schenkt. Ganz im Gegenteil, es sind kleine Kunstwerke, die eine grosse Fan-Gemeinschaft haben. Jede Region und Stadt verziert ihre Kanaldeckel mit eigenen Motiven, auf denen lokale Sehenswürdigkeiten, kulturelle Eigenheiten oder Spezialitäten abgebildet sind. Auch Blumen, Landschaften oder Pokémon-Figuren sind beliebt. Ausserdem hat die Zahl der Deckel, auf denen das Maskottchen des Ortes (Asienspiegel berichtete) zu sehen ist, sprunghaft zugenommen.
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Über 6000 verschiedene Motive haben sich angesammelt. Künstler Remo Camerota hat diesem Phänomen ein Buch gewidmet. Die Vereinigung für Abwasserkanäle kreiert derweil Kanaldeckel-Sammelkarten, auf denen der Standort und detaillierte Informationen zum Design zu entnehmen sind. 780 Kanaldeckel aus 580 Gemeinden wurden auf diese Weise bereits fein säuberlich dokumentiert. In den sozialen Medien sind die Objekte auf der Strasse zu beliebten Fotosujets avanciert. Und noch gibt es viel Potenzial, um sich kreativ auszuleben: Denn im ganzen Land gibt es geschätzte 15 Millionen Kanaldeckel.
Ausstellungsobjekt und Souvenir
Es gibt Ausstellungen, Souvenirs, Briefmarken und Kongresse, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Eine feierliche Einweihung neuer Kanaldeckel-Designs ist für jede Gemeinde eine Gelegenheit, um medial auf sich aufmerksam zu machen.
Die Stadt Maebashi in Gunma verkaufte 2017 zehn gebrauchte Kanaldeckel, für 3000 Yen das Stück. Die Stadt hätte noch viel mehr davon verkaufen können, so gross war das Interesse für die 40 Kilogramm schweren Objekte. Letztendlich musste das Los über den glücklichen Käufer entscheiden. Der Verkauf von veralteten Kanaldeckeln war damals ein Novum. Inzwischen haben auch andere Städte damit begonnen, zuletzt die Ichinomiya in der Präfektur Aichi. 3000 Yen scheint sich dabei als Standardpreis etabliert zu haben.








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