Tokio wagt die Normalität

In Japan wurde dieses Jahr für mehrere Regionen wiederholt der Notstand ausgerufen. Mit einem harten Lockdown wie in Europa oder Australien war dies jedoch nicht zu vergleichen. So kam es beispielsweise nie zu Zwangsschliessungen von Restaurants und Geschäften. Vielmehr beschränkten sich die Behörden auf punktuelle Massnahmen und Forderungen. So wurde beispielsweise die maximale Zuschauerzahl für grössere Anlässe stark begrenzt. Während der Olympischen Spiele gab es sogar gar kein Publikum.
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Am stärksten zu leiden hatte die Gastronomie, die im Frühjahr in einigen Notstandspräfekturen keinen Alkohol ausschenken durfte (Asienspiegel berichtete). Mit der Massnahme sollte die Lust nach Nachtleben und Treffen in Gruppen im Keim erstickt werden. Später wurden die Restriktionen gelockert. Zuletzt galt in Tokio die Regel, den Alkoholausschank bis 20 Uhr zu beschränken und die Öffnungszeit bis spätestens 21 Uhr zu kürzen. Restaurants, die kooperierten, wurden finanziell entschädigt.
Die Wiederbelebung des Nachtlebens
Selbst nach dem Ende des Notstandes am 1. Oktober 2021 wurden diese Massnahmen aufrechterhalten. Nun jedoch sind Tokio und Osaka, die am stärksten von den Notständen und den behördlichen Forderungen betroffen waren, bereit, den ersten Schritt in die Normalität zu wagen. Seit dieser Woche sind die einschneidendsten Restriktionen für die Gastronomie in den beiden Metropolen aufgehoben. Die Restaurants und Bars dürfen wieder ohne Auflagen Alkohol ausschenken und bis in die Nachtstunden öffnen. Zum ersten Mal seit fast einem Jahr ist die Forderung nach kürzeren Öffnungszeiten aufgehoben, sofern das Restaurant die von den Behörden zu genehmigenden Schutzmassnahmen einhält. Die Metropolregion Tokio geht davon aus, dass 80 Prozent der Gastronomiebetriebe in den Genuss dieser Lockerungen kommen.
Eine Einschränkung bleibt. Die Anzahl Personen pro Tisch soll maximal 4 betragen. Grössere Gruppen müssen derweil ein Impfzertifikat vorweisen. Die Tokioter Nachbarpräfekturen Kanagawa, Saitama und Chiba wie auch die Metropole Osaka beschreiten denselben Weg. Ende November soll über das weitere Vorgehen entschieden werden.
Ein November der Lockerungen?
Tatsächlich scheint es der richtige Zeitpunkt zu sein. Die Fallzahlen sind seit Wochen stark rückläufig. In Tokio wurden am gestrigen Montag noch 17 neue Covid-19-Fälle registriert. Das war der tiefste Stand in diesem Jahr. Auch die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten liegt bei 202. Zuletzt gab es vor über einem Jahr so wenige schwer erkrankte Patienten im Inselstaat. Es ist anzunehmen, dass nach den Unterhauswahlen vom 31. Oktober weitere Lockerungen in die Wege geleitet werden. In einem Punkt bleibt Japan jedoch strikt: Die Grenzen sind für die meisten ausländischen Personengruppen weiterhin geschlossen (Asienspiegel berichtete).
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