Der letzte Feiertag des Jahres
Der 23. November ist Japan der «Arbeitsdanktag» (jp. kinrō kansha no hi). Gewidmet ist dieser Tag der arbeitenden Bevölkerung, der produzierenden Wirtschaft und insbesondere den Berufsgruppen, die sich fürs öffentliche Allgemeinwohl einsetzen. Es ist so etwas wie ein Ersatz für den Maifeiertag. Denn in Japan ist der 1. Mai, der mitten in die Golden Week fällt, kein gesetzlicher Feiertag. Der heutige 23. November ist zudem der 16. und letzte offizielle Feiertag des Jahres.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Der «Arbeitsdanktag» wurde 1948 im Rahmen der neuen Verfassung eingeführt. Zuvor war der 23. November seit 1872 das Erntedankfest, das man auf Japanisch als Nīnamesai bzw. Shinjōsai bezeichnet wird. Im Zentrum dieses Tages stand die kaiserliche Erntezeremonie für die Götter. Da es sich um ein shintoistisches Ritual handelt und die Nachkriegsverfassung die strikte Trennung von Staat und Religion vorschreibt, entstand die Idee des «Arbeitsdanktages». Nīnamesai wird derweil vom Kaiserhaus als privat abgehaltenes Ritual weitergeführt.
Eine viel bessere Ausgangslage
Vor einem Jahr wurde der Arbeitsdanktag zum ungewollten Auftakt der dritten Corona-Welle. Die alte Kaiserstadt Kyoto verzeichnete an jenem verlängerten Wochenende den grössten Besucherandrang seit Beginn der Corona-Krise (Asienspiegel berichtete). Die Warnungen der Epidemiologen blieben ungehört. Nur kurze Zeit später stiegen die Fallzahlen wieder an, das Programm der staatlichen Reisevergünstigungen wurde abrupt eingestellt.
Auch in diesem Jahr nutzen viele Japaner diesen Tag für ein verlängertes Wochenende. Die Ausgangslage ist jedoch eine völlig andere. Die Impfkampagne ist gerade daran, zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen. Bald werden fast 80 Prozent doppelt geimpft sein. Die Corona-Zahlen sind seit Wochen anhaltend tief. Und so können die Menschen am heutigen Tag ohne schlechtes Gewissen auf Reisen gehen, ihre Freunde treffen und Verwandten besuchen.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken