Einreise: Neue Regeln für Omikron-Fälle
Japans Premierminister Fumio Kishida zögerte Ende November keinen Moment, als die Ausbreitung der Omikron-Variante in Südafrika bekannt wurde (Asienspiegel berichtete). Nach einer Phase der Lockerung liess er die Grenzen nur noch für japanische Staatsbürger und Ausländern mit Wohnsitz in Japan offen. Bereits ausgestellte Visa wurden annulliert und die Quarantäneregeln schrittweise verschärft.
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Kam es in einem Flugzeug zu einem bestätigten Omikron-Fall, wurden alle Passagiere des Flugs zu Close Contacts erklärt. Ab dem 21. Dezember 2021 mussten diese sogar in eine 14-tägige Hotelquarantäne. Dabei waren die vom Staat organisierte Hotelkapazitäten schon zuvor an ihre Grenzen gekommen. Im Dezember war es nicht ungewöhnlich, dass ankommende Passagiere mit Charter-Flügen für die obligate Hotel-Quarantäne in den ersten Tagen nach der Landung in andere Städte geflogen wurden (Asienspiegel berichtete).
Zwei entscheidende Anpassungen
Eine Woche später macht die Regierung einen Rückschritt. Ab sofort gelten nur noch Passagiere, die zwei Reihen vor und hinter einem mit Omikron Infizierten sassen, als enge Kontaktpersonen, so wie es bei der Delta-Variante der Fall war. Offiziell begründete dies der Gesundheitsminister damit, dass nur wenige Passagiere, die bislang als Close Contact galten, in den Folgetagen positiv getestet wurden. Die Anpassungen haben aber auch damit zu tun, dass schlichtweg nicht mehr genug Hotelzimmer zur Verfügung stehen. Bereits haben erste Lokalbehörden begonnen, die engen Kontakte wegen der Überlastung in die häusliche Quarantäne zu schicken.
Eine weitere Neuerung ist, dass sämtliche aus Übersee ankommenden Passagiere, die positiv auf Covid-19 getestet werden, automatisch als Omikron-Fall behandelt werden. Die Behörden begründen dies mit der Tatsache, dass bereits 80 Prozent aller positiv getesteten Einreisenden mit der Omikron-Variante infiziert sind. Somit entfällt eine zeitaufwendige Analyse der Genomsequenzierung nach der Landung. Diese beiden Anpassungen werden dazu beitragen, die hohe Arbeitslast in den Flughäfen zu reduzieren (Asienspiegel berichtete).
Ausbreitung von Omikron in Japan
Die strengen und komplexen Einreisevorschriften haben die Ausbreitung der Omikron-Variante zweifellos verlangsamt, jedoch nicht verhindert. Seit dem 23. Dezember 2021 werden in Japan täglich neue Omikron-Fälle bestätigt, deren Infektionsquellen nicht feststellbar sind. Bis gestern wurden in 17 Präfekturen Omikron-Fälle nachgewiesen. Dies hat zur Folge, dass die Zahl der täglichen Covid-19-Infektion auch in Japan wieder in kleinen Schritten zunimmt.
Die Booster-Kampagne gewinnt somit an Bedeutung. Zurzeit haben erst 0,4 Prozent der Bevölkerung eine dritte Impfdosis erhalten. Premierminister Fumio Kishida hat angekündigt, die Auffrischungsimpfung möglichst rasch für alle zugänglich zu machen.
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