Das hektische Jahresende
«Wenn nicht jetzt, wann dann?» – Dieser Gedanke scheint zurzeit den meisten Japanern durch den Kopf zu gehen. Es ist die Zeit des Jahreswechsels und der Familienzusammenkünfte. Von Kisei rush, dem hektischen Heimreiseverkehr, ist dann auf Japanisch die Rede. Im vergangenen Jahr jedoch lautete die Forderung der Behörden «Stay Home». Die privaten und öffentlichen Feierlichkeiten wurden abgesagt (Asienspiegel berichtete). In diesem Jahr ist alles anders.
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Die Covid-19-Zahlen sind seit zwei Monaten tief. Viele lassen sich die Heimreise in diesem Jahr nicht nehmen. Die Zahlen unterstreichen dies. Die Bahnbetreiber vermeldeten am 29. und 30. Dezember 2021 stark ausgelastete Shinkansen. Teilweise waren die Züge zu über 100 Prozent besetzt. Die Inlandsflüge von ANA und JAL waren ebenfalls zu 90 Prozent gebucht. Auf den Autobahnen kam es zu längeren Staus. Wer konnte, liess sich zur Sicherheit noch vor der Reise auf Covid-19 testen.
Die letzte Gelegenheit
Jishuku, die so diszipliniert gelebte Selbstbeschränkung der Japaner in Zeiten der Pandemie, macht für einmal Pause. Nach zwei Jahren der Geduld ist der Wunsch, die Familie zu treffen, zu gross. Viele betrachten die Heimreise als die möglicherweise letzte Gelegenheit für längere Zeit. Denn bereits türmt sich eine neue Corona-Welle auf. Die Omikron-Variante breitet sich auch in Japan langsam aber sicher aus. In immer mehr Präfekturen werden Omikron-Ansteckungsfälle gemeldet, deren Infektionsquelle nicht mehr feststellbar sind. Die Covid-19-Fallzahlen steigen seit einer Woche wieder an, wenn auch noch auf vergleichsweise tiefem Niveau (Asienspiegel berichtete).
Trotzdem hat die Regierung in diesem Jahr auf eine «Stay Home»-Forderung verzichtet. Premier Fumio Kishida beschränkte sich in einer Fernsehansprache auf die Bitte, die Hygienemassnahmen gewissenhaft einzuhalten. Und so droht, wie schon im Herbst 2020, eine hektische Reisetätigkeit abermals zu einem perfekten Beschleuniger der Corona-Fallzahlen zu werden.
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