Japan verlängert Einreiseverbot
Anfang November 2021 war Japan bereit, das strikte Einreiseverbot zu lockern. Kaum war die neue Regierung unter Premier Fumio Kishida im Amt, wurden die Grenzen für Austauschstudenten, technische Praktikanten, Expats und Geschäftsreisende wieder geöffnet. Die Hürden für ein Visum blieben zwar hoch und dennoch schien sich Japan von seiner Abschottungspolitik lösen zu wollen. Die Voraussetzungen waren gut. Die Covid-19-Fallzahlen waren seit Wochen konstant tief, die Impfrate hoch.
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Dann kam die Omikron-Variante. Premierminister Fumio Kishida verlor keine Zeit. Die Grenzen wurden für Ausländer gleich wieder geschlossen (Asienspiegel berichtete). Die Hotelquarantäne auf mindestens 49 Länder ausgeweitet. Seither ist die Einreise nach Japan praktisch nur noch für japanische Staatsbürger und Foreign Residents erlaubt. Ausnahmen werden unter ausserordentlichen Umständen genehmigt.
Die Verlängerung
Ursprünglich galt die neuerliche Grenzschliessung für die Dauer eines Monats, bis zum 31. Dezember 2021. Am Wochenende hat die japanische Regierung jedoch entschieden, die Einreisesperre vorzeitig zu verlängern. Kishida legte sich dabei nicht auf ein genaues Enddatum fest. An einer Pressekonferenz sagte er einzig, dass die Situation nach den Feiertagen im neuen Jahr erneut analysiert werde. Die explodierenden Fallzahlen in vielen Teilen der Welt, die Ungewissheit bezüglich der Omikron-Variante, eine eben erst begonnene Booster-Kampagne wie auch die hektische Reisetätigkeit am Jahresende haben wohl zu diesem Entscheid geführt.
Nenmatsunenshi nennen die Japaner die Periode des Jahreswechsels, die bis zum 3. Januar dauern wird. Viele reisen in dieser Zeit in ihre Heimat, um ihre Verwandten und Freunde zu treffen. Auch in den internationalen Flughäfen ist diese Hektik spüren. Trotz Pandemie kehren zurzeit zahlreiche Japaner für die Feiertage in ihre Heimat zurück. Am vergangenen Wochenende wurde mit geschätzten 14’500 Einreisen ein Höhepunkt erreicht. Die Umsetzung der verschärften Kontrollen und Quarantäneregeln nimmt entsprechend viel Zeit und Ressourcen in Anspruch (Asienspiegel berichtete).
Überwältigende Unterstützung
Premier Kishida hat aus der zögerlichen Haltung seines Vorgängers Suga offenbar seine Lehren gezogen. Sein sofortiges kompromissloses Vorgehen Ende November stiess in Japan auf viel Zustimmung. Obwohl der Entscheid zu Verwirrung (Asienspiegel berichtete), internationaler Kritik und zerstörten Reisevorhaben führte, befürworteten gemäss einer Umfrage der Yomiuri Shimbun 89 Prozent der befragten Japaner die verschärften Grenzmassnahmen zur Eindämmung der Omikron-Variante. So gesehen überrascht die Verlängerung der Einreisesperre kaum. Angesicht der unsicheren Lage in Europa und in den USA kann sogar davon ausgegangen werden, dass dieser Zustand bis in den Frühling anhalten wird.
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