Buchungsstopp: Japan macht einen Rückzieher
Update, 2.12.2021
Die japanische Regierung zieht die Forderung an die Airlines, für Japan-Flüge im Dezember keine neuen Buchungen mehr anzunehmen, zurück. Die Massnahme hatte bei vielen Auslandsjapanern für Chaos und Verwirrung gesorgt.
Zu Beginn der Woche schloss Japan aufgrund der Ausbreitung der Omikron-Variante die Grenze für alle Ausländer mit einem neuen Visum (Asienspiegel berichtete). Nun geht die Regierung noch einen Schritt weiter. Sie hat die Airlines gebeten, für Japan-Flüge keine neuen Buchungen mehr anzunehmen.
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Damit schliesst Japan auch die Grenzen für alle im Ausland lebenden Japaner, die am Jahresende in ihre Heimart reisen wollten und noch kein Ticket gekauft haben. Bestehende Buchungen sind davon nicht betroffen. Die Regierung spricht von einer Notfallmassnahme, die mindestens einen Monat andauern soll. Auch für Ausländer, die in Japan wohnhaft sind, wird das Reisen weiter erschwert. Ihnen wird die Wiedereinreise verweigert, falls sie aus einem der 10 afrikanischen Nationen ankommen, in denen die Omikron-Variante nachgewiesen wurde.
Japan riegelt die Grenzen ab
Mit dieser Massnahme riegelt die japanische Regierung die Grenzen fast komplett ab. Der Passagierverkehr wird so auf ein Minimum reduziert. Faktisch war schon seit vielen Monaten die tägliche Zahl der Einreisen auf 3500 Passagiere beschränkt (Asienspiegel berichtete).
Offenbar war in Tokio die Sorge gross, dass während der Neujahrszeit die Zahl der einreisenden Passagiere nochmal steil ansteigen würde. Traditionell kehren in dieser Zeit viele Auslandsjapaner für einige Tage in ihre Heimat zurück. Im vergangenen Dezember waren es 57’601 Ankünfte von Japanern. Das waren so viel wie zu keinem anderen Zeitpunkt in dieser Pandemie.
Zweiter Omikron-Fall
In Japan wurde inzwischen ein zweiter positiver Covid-19-Fall mit der Omikron-Variante nachgewiesen. Es handelt sich um eine Person, die am 27. November 2021 aus Peru einreiste. Zuvor konnte die neue Variante auch bei einem Diplomaten aus Namibia festgestellt werden.
Japan weist seit vielen Wochen nur noch wenige Neuansteckungen im eigenen Land auf (Asienspiegel berichtete). Die Corona-Lage ist so gut wie schon lange nicht mehr. Diese günstige Ausgangslage will sich der Inselstaat vor den kommenden Wintermonaten und der nun beginnenden Booster-Kampagne nicht verspielen (Asienspiegel berichtete). Zu gross ist die Ungewissheit hinsichtlich der Omikron-Variante. Der neue Regierungschef Fumio Kishida scheint aus den Fehlern seines Vorgängers gelernt zu haben. Der ehemalige Premier Yoshihide Suga wurde in dieser Krise wiederholt dafür kritisiert, zu später reagiert zu haben. Diesen Vorwurf wird man Kishida nicht machen können.
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