Willkommen im neuen Jahr!
Willkommen im 2022! In Japan haben die ersten Tage des neuen Jahres eine besondere Bedeutung. In dieser Zeit besucht man gemeinsam mit der Familie einen shintoistischen Schrein (oder alternativ einen buddhistischen Tempel), um für das Glück und die Gesundheit zu beten. Hatsumōde, «der erste Schreinbesuch», nennt sich diese Tradition. Der «erste Akt» nimmt ganz allgemeine eine wichtige Rolle ein. So scheuen viele weder Mühe noch Kosten, um den ersten Sonnenaufgang (jp. Hatsuhinode) von einem möglichst schönen Aussichtspunkt zu erleben. Die Meteorologen publizieren eigens Wetterkarten, die Prognosen darüber machen, in welchen Regionen man einen ungetrübten Ausblick auf die aufgehende Sonne haben wird. Für diesen Neujahrsmorgen waren die Voraussagen besonders gut.
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Besonders begehrt sind die morgendlichen Inlandsflüge, bei denen man den Sonnenaufgang über dem Berg Fuji sehen kann. Denn wenn der erste Traum im neuen Jahr, Hatsuyume auf Japanisch genannt, vom Berg Fuji handelt, dann bringt das Glück, heisst es. Auch ein Traum von einem Falken und einer Aubergine sollen zu einem erfolgreichen Jahr führen. Mit dem Sprichwort «Ichi-Fuji, Ni-Taka, San-Nasubi» merken sich die Japaner diesen Aberglauben. Der Fuji steht für den höchsten Berg, der Falke (taka) für ein intelligentes und starkes Tier und das japanische Wort für Aubergine (nasubi) kann man mit dem Verb nasu in Verbindung bringen, das mit «etwas erreichen» oder «etwas vollbringen» übersetzt werden kann. Andere sagen, dass die Aubergine in der Edo-Zeit eine Luxusware war und daher Glück bringen soll.
In eigener Sache
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Lesern für das anhaltende Interesse und die Treue herzlich bedanken. In den vergangenen zwei Jahren hat sich viel verändert. Für meine Arbeit sind es keine einfachen Zeiten. Immer wieder zweifle ich am Sinn meiner täglichen Berichterstattung über ein Land, das für einen Grossteil meiner Leser gar nicht mehr zugänglich ist. Trotz allem möchte ich weiterhin ein Fenster nach Japan bieten, so wie ich es seit 2009 tue. Zu stark liegen mir dieses Land, seine Kultur und Menschen am Herzen.
Möglich ist dies nur, weil seit zwei Jahren viele Leserinnen und Leser diesen Blog freiwillig und nachhaltig unterstützen. Auch 2022 werde ich auf diese Grosszügigkeit und dieses Interesse angewiesen sein. Ich danke Ihnen von Herzen und wünsche ein frohes und gesundes neues Jahr.
Derweil träume ich an diesem Neujahrsmorgen davon, irgendwann in naher Zukunft über die Öffnung des Landes für alle berichten zu dürfen.
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