Warten auf den Frühling

Das neue Jahr startet wie das alte: Mit steigenden Fallzahlen und erneuten Quasi-Notständen für mehrere Präfekturen im Land. Umso mehr freut man sich auf die kommende Frühlingszeit, in der Hoffnung, dass sich dann die Lage beruhigen wird. Eine erste Vorfreude auf diese Zeit liefert zuverlässig die Japan Meteorological Corporation (JMC).
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Am 12. Januar 2022 hat sie die erste Kirschblüten-Prognose publiziert. Es handelt sich genauer gesagt um eine Vorhersage für die am meisten verbreiteten Somei-Yoshino-Kirschbäume. Bei dieser Analyse fliessen die Temperaturen vom Herbst und Winter, wie auch die Klimadaten früherer Jahre ein. Ausserdem wird der Entwicklungsstand der Knospen regelmässig analysiert.
Ein normaler Jahrgang?

Die JMC rechnet demnach mit einem leicht früheren Start als in einem Durchschnittsjahr. Den Auftakt wird laut dieser ersten Vorhersage die Stadt Fukuoka am 19. März 2022 machen. Das wäre drei Tage früher als im Durchschnitt. In Tokio scheint es derzeit der 23. März 2022 zu werden. Sieben Tage später wäre die volle Blüte und somit der schönste Zustand erreicht. Weitere Prognosen sind der 25. März für Kyoto, der 31. März für Kanazawa, der 6. April für Sendai und der 30. April für Sapporo.
Sollten sich diese Einschätzungen der Meteorologen bewahrheiten, wäre es eine Rückkehr zu den üblichen Daten. Durch die globale Erwärmung gab es in den vergangenen Jahren die Tendenz einer zunehmend frühen Kirschblüte. 2020 und 2021 waren diesbezüglich Rekordjahre. In der Hauptstadt war der Blütenbeginn in beiden Jahren am 14. März (Asienspiegel berichtete). Das waren die frühesten Zeitpunkte seit Beginn der Aufzeichnungen durch die japanische Wetterbehörde.
Derweil war der Auftakt im vergangenen Jahr am 11. März 2021 in Hiroshima. Nur einmal gingen die Knospen auf den vier Hauptinseln noch früher auf. Das war am 10. März 2010 in der Stadt Kochi auf Shikoku (Asienspiegel berichtete).
Zwei Jahre ohne Hanami
2020 und 2021 waren auch aufgrund der Corona-Pandemie in jeder Hinsicht ungewöhnliche Jahre für die traditionellen Feierlichkeiten unter den Kirschbäumen. Die Menschen wurden aufgefordert, sich zurückzuhalten. 2021 galt in sämtlichen 82 Parkanlagen, die von der Tokioter Metropolregierung unterhalten werden, ein Trink-, Ess- und Sitzverbot unter den Kirschbäumen. Absperrungen rund um die Kirschbäume stellten sicher, dass es sich niemand zu bequem machen konnte. Für die Fussgänger auf den stark bevölkerten Wegabschnitten wurde ein Einbahnverkehr eingeführt (Asienspiegel berichtete). Komplett gefehlt haben im letzten Jahr die ausländischen Touristen.
Für die Wirtschaft waren die vergangenen beiden Jahre ein schwerer Schlag (Asienspiegel berichtete). Unter den aktuellen Umständen ist nicht auszuschliessen, dass sich auch diesbezüglich 2021 wiederholen könnte.
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