Spa­zier­gang durch eine Geisterstadt

Seit 2009 schrei­be ich die­sen Blog. Über 4700 Arti­kel haben sich so ange­sam­melt. In die­ser Serie stel­le ich einen über­ar­bei­te­ten Bei­trag aus die­sem Archiv vor. Der fol­gen­de Arti­kel erschien am 8. Juli 2013.

Eine Google-Earth-Vogelperspektive auf Hashima.
Eine Goog­le-Earth-Vogel­per­spek­ti­ve auf Hash­i­ma. Goog­le Earth

1887 begann Mitsu­bi­shi unter der klei­nen Fels­in­sel Hash­i­ma vor Naga­sa­ki Koh­le abzu­bau­en. Auf einer Flä­che von 6,3 Hekta­ren ent­stand eine Stadt im Mini­for­mat mit zeit­wei­se über 5000 Ein­woh­nern. Hohe Beton­mau­ern schütz­ten die Häu­ser und Bewoh­ner vor der stür­mi­schen See. Sie lies­sen Hash­i­ma zu einer Fes­tung auf dem offe­nen Meer wer­den. Die Japa­ner gaben dem Ort den Über­na­men Gunkan­ji­ma, die «Schlacht­schif­fin­sel». Mit dem Auf­stieg des Erd­öls wur­de der Unter­gang besie­gelt. 1974 ver­lies­sen die letz­ten Ein­woh­ner die Insel. Hash­i­ma wur­de zur Geisterstadt. 

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Die Sicht vom Schiff auf Hashima.
Die Sicht vom Schiff auf Hash­i­ma. Asi­en­spie­gel

Je mehr Gunkan­ji­ma zer­fiel, des­to grös­ser wur­de die Fas­zi­na­ti­on für die­ses archi­tek­to­ni­sche Unding. Spä­tes­tens seit die Rui­nen im James-Bond-Film «Sky­fall» zur spek­ta­ku­lä­ren Kulis­se wur­den, hat der Ort welt­weit Bekannt­heit erlangt. Im Juli 2015 wur­de sie zusam­men mit 22 wei­te­ren his­to­ri­schen Stät­ten der Mei­ji-Zeit (1868 bis 1912) in die Lis­te des UNESCO-Welt­­ku­l­­tur­er­­bes aufgenommen. 

Spa­zier­gang durch ein Sperrgebiet

Schon 2009 wur­de die Insel für Tou­ris­ten geöff­net, oder zumin­dest ein klei­ner Teil (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Denn wegen der aku­ten Ein­sturz­ge­fahr der zer­fal­len­den Gebäu­de ist das Zen­trum die­ser ehe­ma­li­gen Stadt bis heu­te ein Sperr­ge­biet geblie­ben. Hin­zu kommt, dass seit die­se nicht all­täg­li­che Insel für die meis­ten Leser mei­nes Blogs auch 2022 in wei­ter Fer­ne bleibt. Und trotz­dem gibt es seit eini­gen Jah­ren eine Alter­na­ti­ve, um sich einen leben­di­gen Ein­druck von die­ser Anla­ge zu verschaffen. 

Dank Goog­le Street View gibt es seit 2013 (Asi­en­spie­gel berich­te­te) die Mög­lich­keit, von zuhau­se aus, einen vir­tu­el­len Spa­zier­gang durch die Stras­sen und Gebäu­de die­ser Rui­nen­stadt zu täti­gen. Dank einer Bewil­li­gung der Stadt Naga­sa­ki durf­te Goog­le Japan auch abseits der Tou­ris­ten­we­ge foto­gra­fie­ren. Minu­ti­ös nah­men Mit­ar­bei­ter mit trag­ba­ren Pan­ora­ma­ka­me­ras die ver­las­se­ne Insel auf. Man habe so eine digi­ta­le Bestan­des­auf­nah­me von Hash­i­ma vor ihrem kom­plet­ten Zer­fall erschaf­fen kön­nen, schrieb das Unter­neh­men. Es ist bis heu­te ein fas­zi­nie­ren­der Ein­blick in die Ruineninsel.

Ein Einblick in ein verlassenes Gebäude auf Hashima.
Ein Ein­blick in ein ver­las­se­nes Gebäu­de auf Hash­i­ma. Goog­le Street View
Das ehe­ma­li­ge Schul­ge­bäu­de von Hash­i­ma.
Das ehe­ma­li­ge Schul­ge­bäu­de von Hash­i­ma. Asi­en­spie­gel
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