Ein Neujahrsessen mit Folgen
An den Neujahrstagen darf in Japan ein Gericht nicht fehlen: Es ist die Zōni-Suppe, deren Rezeptur sich je nach Region unterscheidet. Zu den klassischen Suppeneinlagen gehören Karotten, die Kamaboko-Fischwurst oder Blattspinat. Auf keinen Fall fehlen darf der ungesüsste Reiskuchen Mochi. Es ist eine einfache und zugleich vorzügliche Speise.
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Die extrem klebrige Konsistenz des Mochi führt zugleich alljährlich zu Tragödien. So gibt es kein Neujahr ohne Erstickungsfälle aufgrund dieser gestampften Reisspeise. Zuverlässig berichten die japanischen Medien in den ersten drei Neujahrstagen über die Zahl der Zwischenfälle. Demnach kam es bis zum 3. Januar 2022 in der Hauptstadt Tokio zu insgesamt 19 Notfällen, wovon für 4 Personen jede Hilfe zu spät kam. Alle waren über 80 Jahre alt.
In der Hauptstadt wurden zwischen 2016 und 2020 insgesamt 453 Personen gezählt, die wegen eines Mochi-Erstickungsanfalls in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Davon verstarben 27 Personen (5,9 Prozent). Dieselbe Statistik unterstreicht zudem, dass die Krankenwagen hauptsächlich im Januar mit dieser Problematik beschäftigt sind. In 90 Prozent der Fälle sind die Betroffen im Rentenalter. Manchmal trifft es auch junge Menschen. So musste beispielsweise in diesem Jahr eine 38-jährige Person hospitalisiert werden.
Ratschläge für ein sicheres Neujahr
Dabei reicht es eigentlich aus, ein paar einfache Ratschläge zu beachten. Es lohnt sich, einen kräftigen Schluck Wasser vor dem Mochi-Verzehr zu trinken, damit Mund- und Speiseröhre gut befeuchtet sind. Zuvor sollte das Mochi am besten in kleine, feine Stücke zerschnitten werden. Gut kauen vor dem Schlucken schmälert das Risiko eines Erstickungsanfalls beträchtlich. Ausserdem wird älteren Menschen empfohlen, ein Mochi nur im Beisein anderer Leute zu essen.
Sollte dennoch ein Notfall eintreten, wird geraten, dass sich die betroffene Person nach vorne beugt, während ein Helfer 4 bis 5 Mal ordentlich und schnell zwischen die Schulterblätter schlägt. Der öffentlich-rechtliche Sender NHK hat passend dazu ein Erste-Hilfe-Video auf Twitter publiziert.
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