Tokios kleiner Berg zwischen den Wolkenkratzern
Zurzeit ist Japan in weiter Ferne. Träumen von einer Japan-Reise darf man aber weiterhin. In dieser Serie stelle ich Orte vor, die man besuchen sollte, sobald diese Krise einmal vorbei ist. Weitere Inspirationen finden Sie in meinem Reisebuch «Jan in Japan – 60 Orte abseits von Tokio und Kyoto».
Der Berg Atago befindet sich mitten im Bezirk Minato in der japanischen Hauptstadt Tokio. Sein Gipfel hat eine Höhe von 25,7 Metern über Meer. Man mag so gesehen eher von einem Hügel als von einem Berg sprechen. Ja, dieser grüne Berg wirkt neben dem benachbarten Wolkenkratzer Toranomon Hills, der mit einer Höhe von 255 Metern das höchste Gebäude Tokios ist (Asienspiegel berichtete), regelrecht wie ein Zwerg. Tatsächlich aber handelt es sich beim Atagoyama um die höchste natürliche Erhebung auf dem Gebiet der 23 Hauptstadtbezirke. Einst hatte man von seinem Gipfel die freie Aussicht auf die Umgebung. Es war der perfekte Wachposten, um früh ein Feuer in der Stadt zu erkennen.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
1603 wurde auf Anordnung von Shogun Tokugawa Ieyasu, dem Begründer der Edo-Zeit, auf diesem kleinen Berg der Schrein Atago-jinja errichtet. Diese heilige Stätte sollte die Stadt vor Feuer und Katastrophen schützen. Der heutige Schrein stammt aus dem Jahr 1958. Es ist eine von Bäumen umgebene, liebevoll gepflegte Anlage mit einem pittoresken Koi-Teich. Am Fusse des Berges steht ein grosses Torii, gefolgt von einer steilen Steintreppe, die symbolisch für ein erfolgreiches Leben steht. Entsprechend gerne nehmen die Salarymen diesen schweisstreibenden Weg auf sich, um im Schrein auf dem Berg für ihren beruflichen Erfolg zu beten.
Der Geburtsort des Rundfunks
Ist man einmal auf dem Gipfel angelangt, ist es nicht mehr weit zu einer weiteren Sehenswürdigkeit. So begann auf dieser Anhöhe Japans Rundfunkgeschichte. Ab Juli 1925 wurden vom Mount Atago die ersten regulären öffentlichen Radiosendungen ausgestrahlt. Später entstand daraus der öffentliche-rechtliche Sender NHK.
Heute steht an dieser historischen Stelle das NHK Museum of Broadcasting, in dem die Besucher in die vergangenen 100 Medienjahre des Landes eintauchen können. Ein Juwel sind die ausgestellten Kamera-, Fernseh- und Radiogeräte aus den verschiedensten Jahrzehnten. Es ist ein Museum, das den Aufstieg auf diesen kleinen Hauptstadtberg zwischen den Wolkenkratzern umso attraktiver macht.
Der Standort des Mount Atago
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken