Ein Erdbeben und eine Prognose
In Japan ist ein Ende der Omikron-Welle nicht in Sicht. Fünf Tage hintereinander hat das Land neue Rekordzahlen (kakosaita 過去最多) registriert. Am gestrigen Samstag waren es 54’576 Neuinfizierte (shinkikansensha 新規感染者). Der Quasi-Notstand (man’enbōshi-jūtensochi 蔓延防止重点措置) ist momentan in 16 Präfekturen in Kraft. Bis nächste Woche wird diese Vorstufe zum Notstand voraussichtlich auf 13 bis 14 weitere Präfekturen angewendet (tekiyō 適用). Japan zählt insgesamt 47 Präfekturen.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Damit nicht genug. Auf der Südinsel Kyushu kam es am 22. Januar 2022 in den frühen Morgenstunden zu einem Erdbeben (jishin 地震) der Magnitude 6,6. Auf der japanischen Intensitätsskala wurde die Stärke (shindo 震度) 5+ gemessen. Es kam zu Schäden (higai 被害) an Häusern und Unterbrüchen in der Wasser- und Stromversorgung. Das Epizentrum befand sich in der Nähe der Präfekturen Oita und Miyazaki. Die Erschütterungen waren bis nach Shikoku zu spüren (hier einige Eindrücke). Es gab mindestens 10 Verletzte. In Japan haben sich die Erdbeben auf der Pazifikseite in den vergangenen Monaten auffällig gehäuft. Die Sorge ist gross, dass sie Vorboten eines grossen Erdbebens entlang des Nankai-Grabens (nankai-torafu 南海トラフ) sein könnten (Asienspiegel berichtete).
Die Woche auf Asienspiegel
Trotz der Corona-Pandemie tun sich viele Konzerne in Japan schwer mit dem Homeoffice (rimōtowāku リモートワーク). Es gibt aber auch Firmen, die mit gutem Beispiel vorangehen. Yahoo Japan ermöglicht ab April 2022 seinen 8000 Angestellten (jūgyōin 従業員), an jedem beliebigen Ort zu wohnen und zu arbeiten. Das Land kämpft seit Jahren in fast allen Branchen an einem Mangel an Arbeitskräften (hitodebusoku 人手不足). Umso wichtiger ist es, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen (Asienspiegel berichtete).
In diesen schwierigen Pandemie-Tagen freut man sich auf jede Ablenkung. Eine besondere Vorfreude gilt dem Frühling. Diesbezüglich haben die Meteorologen die erste Kirschblüten-Prognose (sakurakaika-yosō 桜開花予想) veröffentlicht. Demnach wird in Tokio am 30. März 2022 die volle Blüte (mankai 満開) erwartet (Asienspiegel berichtete).
Zuletzt habe ich über das Ende eines bedeutenden Bauwerks der boomenden Showa-Ära der Nachkriegszeit geschrieben. Das 1973 eröffnete (kaigyō 開業) Nebengebäude (bekkan 別館) des Hotel Okura in Tokio wird schon bald verschwinden. Die Abrissarbeiten (kaitai kōji 解体工事) haben begonnen. Schon 2015 musste das Hauptgebäude (honkan 本館) mit der legendären Lobby aus den 1960ern einem modernen Bau Platz machen (Asienspiegel berichtete).
Das Vokabular in der Übersicht
- 過去最多 | der Höchststand
- 新規感染者 | Neuinfizierte/r
- 蔓延防止等重点措置 | Quasi-Notstand (kurz: «manen-bōshi»), wortwörtlich: Schwerpunktmassnahmen zu Verhinderung der Ausbreitung des Virus
- 適用する | anwenden (Bsp. Notstand)
- 地震する | Erdbeben
- 震度 | Erdbebenstärke
- 被害 | Schaden (erleiden)
- 南海トラフ | der Nankai-Graben
- リモートワーク | Homeoffice, Fernarbeit
- 従業員 | der Angestellte
- 人手不足 | der Arbeitskräftemangel
- 桜開花予想 | die Kirschblüten-Prognose
- 満開 | die volle Blüte
- 開業 | die Geschäftseröffnung
- 別館 | das Nebengebäude, Annex (Bsp. Hotel)
- 本館 | das Hauptgebäude (Bsp. Hotel)
- 解体工事」 | die Abrissarbeiten
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken