Ein Zustelldienst und Hotelruinen
Seit April 2020 lässt Japan keine ausländischen Touristen mehr ins Land. Den Austauschstudenten und den Ausländern, die in Japan arbeiten möchten, geht es nicht besser. Manche von ihnen warten fast ebenso lange auf eine Einreise. Von Reiwa-Sakoku (令和鎖国), der Abschottung des Landes in der heutigen Reiwa-Kaiserära (Asienspiegel berichtete), ist in den sozialen Medien die Rede. Es ist eine Anspielung an die über 200 Jahre andauernde Isolationspolitik (sakoku seisaku 鎖国政策) des Inselstaates in der Edo-Zeit (Asienspiegel berichtete).
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Es ist zu hoffen und zu wünschen, dass diese Isolation nicht wieder so lange dauern wird. Die Kritik wird lauter. Einflussreiche Persönlichkeiten fordern, den Einreisestopp (nyūkokuteishi 入国停止) zu revidieren (minaosu 見直す). Man solle dabei die negativen Folgen für die Wirtschaft in Betracht ziehen (kan’an suru 勘案する). Ein Vorschlag des Wirtschaftsdachverbandes ist, das Einreiseverbot mit einem Impfnachweis (sesshu shōmei 接種証明) zu ersetzen (Asienspiegel berichtete).
Ein legendärer Zustelldienst
Eine schwarze Katzenmutter, die ihr Junges am Nackenfell trägt, auf gelbem Hintergrund ist zum unverkennbaren Logo von Yamato Transport geworden. Dessen Zustelldienst Takkyūbin (宅急便) ist ein allseits bekannter Begriff, der es sogar den Titel eines Anime von Studio Ghibli schmückt (Asienspiegel berichtete). Der Transport (yusō 輸送) der Güter in jede Ecke des Landes ist das Markenzeichen. Um die Distribution (butsuryū 物流) auch für die Zukunft zu sichern, hat Yamato Transport angekündigt, eigene Frachtflugzeuge (kamotsuki 貨物機) anzuschaffen. Denn auch Yamato Transport kämpft mit einem Arbeitskräftemangel (hitode busoku 人手不足) und einer Entvölkerung (kasoka genshō 過疎化現象) der ländlichen Gegenden (Asienspiegel berichtete).
Blüte im Süden
Ganz im Süden des Landes, in der subtropischen Inselpräfektur Okinawa, ist jetzt die beste Zeit, um sich die Kirschblüten anzuschauen (migoro 見頃). Im Sakura no Mori-Park am Berg Yaedake in der Kleinstadt Motobu im Norden der Hauptinsel von Okinawa hat das Kirschblütenfest begonnen. Sie werden als «die frühesten Blüten des Landes» (nihonichi hayazaki 日本一早咲き) bezeichnet (meiutsu 銘打つ) (Asienspiegel berichtete).
Hässliche Hotelruinen
Zuletzt habe ich über das Phänomen Bankrott gegangener Hotels geschrieben, die sich selbst überlassen wurden (hōchi suru 放置する). In ländlichen Badeorten gibt es viele dieser Geisterhäuser (obakeyashiki お化け屋敷). Die Hotelruinen (haikyo hoteru 廃墟ホテル) sind für die Touristengegenden keine gute Visitenkarte. Deswegen hat die Tourismusbehörde begonnen, deren Entfernung (tekkyo 撤去) zu subventionieren (hojo suru 補助する), in der Hoffnung zur Verbesserung der Szenerie (keikan no kaizen 景観の改善) beizutragen (Asienspiegel berichtete).
Das Vokabular in der Übersicht
- 令和鎖国 | Begriff zur Bezeichnung der Abschottung des Landes in der heutigen Reiwa-Kaiserära (in den sozialen Medien gebräuchlich)
- 鎖国政策 | die Abschliessungspolitik, die Isolationspolitik
- 入国停止 | der Einreisestopp
- 見直す | der revidieren, nochmals überprüfen (Bsp. Corona-Massnahmen)
- 勘案する | in Betracht ziehen (die wirtschaftlichen Folgen) (Bsp. Corona-Massnahmen)
- 接種証明 | der Impfnachweis
- 輸送 | der Transport
- 物流 | die Warenverteilung, die Distribution
- 貨物 | die Fracht, die Güter
- 貨物機 / フレーター | das Frachtflugzeug
- 人手不足 | der Arbeitskräftemangel
- 過疎化現象 | das Phänomen des Bevölkerungsrückgangs / der Entvölkerung
- 見頃 | die beste Zeit, um etw. zu sehen (Bsp. Kirschblüte)
- 日本一早咲き | die früheste bzw. die erste Blüte in Japan
- 銘打つ | bezeichnen, etikettieren, mit einer Bezeichnung versehen (Bsp. « die früheste Blüte in Japan»
- 放置する | stehen und liegen lassen, vernachlässigen, sich selbst überlassen (Bsp. Gebäude)
- お化け屋敷 | das Geisterhaus
- 廃墟ホテル | die Hotelruine, das zerfallene Hotel
- 撤去 | Abbau, Abriss, Entfernung (Bsp. Hotelruine)
- 補助する | finanzielle Hilfe leisten, subventionieren
- 景観の改善 | die Verbesserung der Szenerie (schrift.)
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