Im his­to­ri­schen Haupt­sitz von Nin­ten­do übernachten

Die alte Kai­ser­stadt Kyo­to ist berühmt für ihre Kul­tur­schät­ze. 1600 bud­dhis­ti­sche Tem­pel, 400 shin­tois­ti­sche Schrei­ne, zahl­rei­che pit­to­res­ke Gar­ten­an­la­gen, his­to­ri­sche Vil­len und Stadt­häu­ser sind hier zuhau­se (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Kyo­to ist aber auch die Stadt von Nin­ten­do, des­sen Anfän­ge bis ins Jahr 1889 zurück­rei­chen, als Fujis­aro Yamau­chi das Unter­neh­men grün­de­te. Damals war es spe­zia­li­siert auf die Pro­duk­ti­on von Spiel­kar­ten. Mehr als ein hal­bes Jahr­hun­dert lag der Geschäfts­fo­kus auf die­sem Bereich. 

Erst unter der Ägi­de von Hiro­shi Yamau­chi, dem umtrie­bi­gen Gross­enkel des Grün­ders, ent­wi­ckel­te sich Nin­ten­do ab den 1970ern zum Video­spie­le-Her­stel­ler. Mit dem Erfin­der­geist der Ent­wick­ler Gun­pei Yokoi und Shi­ge­ru Miy­amo­to wur­de Nin­ten­do schliess­lich zum Unter­neh­men von Game & Watch (Asi­en­spie­gel berich­te­te), Super Mario, Legend of Zel­da, Game Boy und heu­te Nin­ten­do Switch.

Der legen­dä­re alte Hauptsitz

Heu­te befin­det sich der moder­ne Haupt­sitz rund fünf Auto­mi­nu­ten süd­lich vom Bahn­hof Kyo­to. Das war aber nicht immer so. Lan­ge war das Zuhau­se von Nin­ten­do in der Nähe des Kamo-Flus­ses im Vier­tel Kagi­ya­cho in nord­öst­li­cher Rich­tung vom Haupt­bahn­hof. Dort wur­de Nin­ten­do 1889 gegrün­det. 1933 bau­te sich das Unter­neh­men, das damals Yamau­chi Nin­ten­do hiess, in die­sem Quar­tier einen neu­en Haupt­sitz im moder­nen archi­tek­to­ni­schen Stil der dama­li­gen frü­hen Showa-Kai­ser­ä­ra (1926 bis 1989). 

Der Beton­bau mit sei­nen deko­ra­ti­ven Fas­sa­den­ele­men­ten war bis 1959 der Haupt­sitz von Nin­ten­do und zugleich Pro­duk­ti­ons­stät­te der Spiel­kar­ten und Wohn­sitz der Fami­lie Yamau­chi. Die­ses Bau­werk, das glück­li­cher­wei­se nie abge­ris­sen wur­de, ver­wan­del­te sich über die Jah­re zu einem Geheim­tipp für die Fans des Game-Pro­du­zen­ten. Ein beson­de­rer Blick­fang sind die zwei his­to­ri­schen Fir­men­schil­der am Ein­gang, die Nin­ten­do als Her­stel­ler von Spiel­kar­ten beschreiben. 

Ein Hotel in einem his­to­ri­schen Gebäude

Das Haus ist im Besitz des Unter­neh­mens geblie­ben. Lan­ge befand es sich im Dorn­rös­chen­schlaf. Doch nun wird dem Bau­werk neu­es Leben ein­ge­haucht. Am 1. April 2022 eröff­net in die­sen his­to­ri­schen Räu­men das Hotel Maru­fu­ku­ro mit 18 Zim­mern. Der Name ist eine Anspie­lung an Maru­fu­ku, ein wei­te­rer frü­he­rer Fir­men­na­me von Nin­ten­do.

Wich­tig bei der Reno­va­ti­on war, den archi­tek­to­ni­schen Cha­rak­ter des ehe­ma­li­gen Haupt­sit­zes zu erhal­ten. Die Fas­sa­de blieb sogar ganz unbe­rührt. Zusätz­lich ent­stan­den ist ein Anbau des renom­mier­ten Archi­tek­ten Tadao Ando. Und so gibt es schon bald die Mög­lich­keit, als Hotel­gast in ein Kapi­tel die­ses fas­zi­nie­ren­den 133-jäh­ri­gen Unter­neh­mens, das sich immer wie­der neu erfand, einzutauchen.

Der Stand­ort des neu­en Hotels Marufukuro

Der heu­ti­ge Haupt­sitz von Nin­ten­do in Kyoto