Ein Kultobjekt der 1990er
Seit 2009 schreibe ich diesen Blog. Über 4800 Artikel haben sich so angesammelt. In dieser Serie stelle ich einen überarbeiteten Beitrag aus diesem Archiv vor. Der folgende Artikel erschien am 4. Dezember 2018.
In Japan halten sich technische Innovationen aus längst vergangenen Zeiten überraschend lange – wie etwa das Klapp-Handy (Asienspiegel berichtete), das Faxgerät – oder auch der Pager. Dieses Funkgerät, mit dem man Tonsignale und später auch Nummernabfolgen und Textnachrichten empfangen konnte, wurde 1968 von der Telephone Public Corp. (heute NTT Docomo) in Japan eingeführt. Pocket Bell, oder kurz Pokeberu, nannte man dieses technische Wunderding, das zur Erfolgsgeschichte wurde und 1996 seinen Höhepunkt erlebte. Damals zählte der Dienst landesweit über 10 Millionen Abonnenten.
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Kurzbotschaften mit dem Pager
Bis in die 80er-Jahre war das Gerät mehrheitlich unter Geschäftsleuten verbreitet. Im darauffolgenden Jahrzehnt wurde der Pager schliesslich zu einem Kultobjekt in den Highschools. Nummernabfolgen wurden zu Kurzbotschaften, die jeder japanische Schüler verstand. Erst mit dem Handy- und Smartphone-Zeitalter begann der Niedergang des Pagers.
Der Telekomkonzern NTT Docomo beendete den Service 2007. Tokyo Telemessage war bis 2019 der letzte Pager-Anbieter in Japan. Tatsächlich gab es noch eine kleine Nachfrage. Gerade in den Krankenhäusern setzt man weiterhin auf den Pager, da diese keine elektromagnetische Wellen erzeugen. Die Firma zählte zuletzt noch knapp 1500 Abonnenten. Gewinn machte sie nicht mehr. Deswegen beendete auch Tokyo Telemassage am 30. September 2019 den Dienst für Privatkunden. Das Unternehmen hatte 1996 seine besten Zeiten. Sagenhafte 1,2 Millionen Kunden besass Tokyo Telemessage damals. Über 50 Jahre hatte der Pager in Japan somit Bestand.
Pocket-Bell-Werbungen aus den 90ern
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