Die Zitadelle von Hakodate
Seit 2009 schreibe ich diesen Blog. Über 4800 Artikel haben sich so angesammelt. In dieser Serie stelle ich einen überarbeiteten Beitrag aus diesem Archiv vor. Der folgende Artikel erschien am 11. Januar 2019.

Goryōkaku ist eine Festung, die in Japan einzigartig ist. Sie befindet sich in der Hafenstadt Hakodate (Asienspiegel berichtete) auf der Nordinsel Hokkaido. Erbaut wurde die Anlage 1866, als die Nordinsel noch Ezo hiess. Es war der nördliche Aussenposten des Tokugawa-Shogunats, das zu jener Zeit in seinen letzten Zügen lag. Im Innern der Anlage entstand das lokale Regierungsgebäude, das Hakodate Bugyōsho (Hakodate Magistrate’s Office). Die Hafenstadt wurde wenige Jahre zuvor für den internationalen Handel geöffnet, nachdem Commodore Perry mit seiner US-Kriegsflotte («Die schwarzen Schiffe») die Öffnung des Landes nach über 250-jähriger Abschottung erzwungen hatte.
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Goryōkaku war ein frühes Beispiel des neuen westlichen Einflusses. Die sternenförmige Bauart basiert auf der europäischen Zitadellen-Architektur des 17. Jahrhunderts. Zum Einsatz kam die Festung ein einziges Mal. 1868 war ein Flottenverband der gefallenen Tokugawa-Regierung hierhin geflüchtet. Im Januar 1869 wurde die Republik Ezo ausgerufen und Admiral Takeaki Enomoto zum Präsidenten des neu erschaffenen Staates nach amerikanischem Vorbild erklärt. Goryōkaku wurde zum Regierungssitz.
Der neue Staat währte jedoch nicht lang. Bereits im Juni 1869 kam es zum letzten Gefecht. Die Festung wurde in der Schlacht von Hakodate von der aus Tokio entsandten kaiserlichen Armee belagert. Enomoto und seine Leute mussten schliesslich kapitulieren. Es war das Ende der ersten und bislang einzigen japanischen Republik. Hokkaido erhielt darauf seinen Namen und wurde Teil des neuen modernen japanischen Staates (Asienspiegel berichtete).
Von der Festung zum öffentlichen Park

Heute ist Goryōkaku eine grosse Parkanlage. Der fünfzackige Grundriss mit dem Wassergraben ist unverändert geblieben. Das ehemalige Regierungsgebäude in der Festung wurde 2010 wieder aufgebaut. Der Park ist bekannt für seine Kirschblüten. 1600 Kirschbäume befinden sich in der Anlage (Asienspiegel berichtete). Um eine Vogelperspektive auf dieses historische Bauwerk zu erhalten, wurde gleich daneben der 107 Meter hohe Goryōkaku-Turm erbaut. Dieser bietet auf zwei Stockwerken eine eindrückliche Aussicht auf die Festung, die sich je nach Jahreszeit von einer anderen Seite zeigt.
Im Winter wird die schneebedeckte Anlage seit 30 Jahren nächtlich beleuchtet. Der riesige Stern kommt dann besonders schön zur Geltung. In diesem Jahr ist die Beleuchtung noch bis zum bis 28. Februar zu sehen.


Der Standort der Festung von Hakodate
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