«Damö­nen hin­aus, Glück herein!»

Mit Bohnen die bösen Geister vertreiben.
Mit Boh­nen die bösen Geis­ter ver­trei­ben. Ira­s­uto­ya

Am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag, 3. Febru­ar 2022, war Set­subun 節分. An die­sem Tag fei­ert man in Japan den Über­gang zum Früh­lings­be­ginn (riss­hun 立春). Mit dem Wer­fen gerös­te­ter Boh­nen (mame­ma­ki 豆まき) wer­den die bösen Geis­ter ver­trie­ben. Man wirft die Boh­nen aus dem Haus oder gegen ein Fami­li­en­mit­glied, das als Dämon ver­klei­det ist. «Damö­nen hin­aus, Glück her­ein» (oni wa soto, fuku wa uchi 鬼は外福は内) wird dabei geru­fen. Es ist eine sym­bo­li­sche Rei­ni­gung des Hauses. 

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Auch in Tem­­pel- und Schrein­an­la­gen wird Mame­ma­ki an Set­subun prak­ti­ziert. Doch wegen der stei­gen­den Covid-19-Zah­len muss­ten die­se Fei­er­lich­kei­ten in einem klei­ne­ren Rah­men statt­fin­den. Die Omi­kron-Vari­an­te hat dazu geführt, dass die­se Woche erst­mals mehr als 100’000 Neu­an­ste­ckun­gen an einem Tag regis­triert wur­den. Mit der Kür­zung (tans­hu­ku 短縮) der Qua­ran­tä­ne­zeit (taiki­ki­kan 待機期間) für enge Kon­takt­per­so­nen (nōkō­sess­ho­ku­sha 濃厚接触者) auf 7 Tage ver­sucht die Regie­rung die sozio­öko­no­mi­schen Akti­vi­tä­ten auf­recht­zu­er­hal­ten (shakai-kezai-kat­su­dō o iji suru 社会経済活動を維持する) (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Aus­ser­or­dent­li­che Umstände

Der­weil hof­fen geschätz­te 150’000 ange­hen­de Aus­tausch­stu­die­ren­de (ryūgakus­ei 留学生) auf die Auf­he­bung (kai­jo 解除) von Japans Ein­rei­se­ver­bot. Ver­gan­ge­ne Woche haben gera­de mal 400 aus­län­di­sche Stu­den­ten aus­nahms­wei­se (rei­ga­i­te­ki 例外的) ein Visum erhal­ten. Die Regie­rung begrün­det die­sen Schritt mit dem öffent­li­chen Inter­es­se (kōe­kisei 公益性) und der hohen Dring­lich­keit (kin­kyūsei 緊急性) die­ser Fäl­le. Es hand­le sich um «aus­ser­or­dent­li­che Umstän­de» (toku­dan no jijō 特段の事情), die gel­tend gemacht wer­den (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Ghi­b­li-Zau­ber in Nagoya

Es ist zu hof­fen, dass noch in die­sem Jahr die Gren­zen nach Japan für alle Per­so­nen­grup­pen auf­ge­hen wer­den. Denn bereits am 1. Novem­ber 2022 steht ein beson­de­rer Höhe­punkt für die Fans der Ani­me-Welt an. Der Park des legen­dä­ren Stu­dio Ghi­b­li wird dann bei Nago­ya sei­ne Tore öff­nen (kai­en 開園). Die Macher spre­chen von einer ein­zig­ar­ti­gen Park­an­la­ge (yui’itsumuni no kōens­hiset­su 唯一無二の公園施設), in der der Zau­ber (miryo­ku 魅力) des Welt­bil­des (sekai­kan 世界観) von Ghi­b­li zum Aus­druck kom­men wer­de (hyōgen suru 表現する) (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Eine futu­ris­ti­sche Kasse

Eben­falls einen Blick in die Zukunft ermög­licht hat die Mini­markt-Ket­te Seven Ele­ven. Sie führt eine neu­ar­ti­ge holo­gra­fi­sche Kas­se ein, die berüh­rungs­los (his­ses­ho­ku 非接触) bedient wer­den kann. Der Pra­xis­ver­such (jiss­hōjik­ken 実証実験) die­ser futu­ris­ti­schen Tech­no­lo­gie star­tet in sechs Läden in Tokio (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die Abwen­dung vom Reis

Ein Omusubi mit Mentaiko (Seelachsrogen).
Ein Omusubi mit Men­ta­iko (See­lachs­ro­gen). Ira­s­uto­ya

Zuletzt habe ich über das Phä­no­men des kome­ba­na­re 米離れ geschrie­ben. Damit wird die zuneh­men­de Abwen­dung der Japa­ner von ihrer Haupt­nah­rung Reis beschrie­ben. Der Kon­sum (shōhiryō 消費量) hat in den ver­gan­ge­nen 60 Jah­ren auf­grund der sich ver­än­dern­den Ess­ge­wohn­hei­ten (sho­kus­ei­katsu 食生活) um die Hälf­te abge­nom­men. Um die­se Ent­wick­lung zu brem­sen (hadome o kake­ru 歯止めをかける) hat sich die Prä­fek­tur Niiga­ta, die am meis­ten Reis in Japan pro­du­ziert, einen Film gedreht, der eine berühm­te Man­ga-Sze­ne umdeu­tet. Es ist eine Lie­bes­er­klä­rung an den Reis und das Omusubi, Japans Ant­wort auf das Sand­wich (Asi­en­spie­gel berich­te­te).


Das Voka­bu­lar in der Übersicht

  • 節分(せつぶん) | Vor­früh­lings­an­fang (3. oder 4. Febru­ar) bzw. letz­ter Win­ter im Mondkalender
  • 立春(りっしゅん) | Früh­lings­an­fang (ca. 4. Febru­ar) im Mondkalender
  • (まめ)まき | Boh­nen­wer­fen, um die bösen Geis­ter zu vertreiben
  • (おに)(そと)(ふく)(うち) |«Damö­nen hin­aus, Glück herein» 
  • 短縮(たんしゅく) | Kür­zung (Bsp. Quarantänezeit)
  • 待機期間(たいききかん) | War­te­zeit, gän­gi­ger Begriff für die Quarantänezeit
  • 濃厚接触者(のうこうせっしょくしゃ) | enge Kon­takt­per­son (Bsp. Corona)
  • 社会経済活動(しゃかいけいざいかつどう) | die sozio­öko­no­mi­schen Aktivitäten
  • 維持(いじ)する | auf­recht­erhal­ten, unterhalten
  • 留学生(りゅうがくせい) | der Austauschstudent
  • 解除(かいじょ) | Auf­he­bung (eines Verbots)
  • 例外的(れいがいてき) | aus­nahms­wei­se, aussergewöhnlich
  • 公益性(こうえきせい) | das öffent­li­che Interesse
  • 緊急性(きんきゅうせい) | die Dringlichkeit
  • 特段(とくだん)事情(じじょう) | aus­ser­ge­wöhn­li­che Umstände
  • 開園(かいえん) | die Eröff­nung eines Parks
  • 唯一無二(ゆいいつむに)公園施設(こうえんしせつ) | eine ein­zig­ar­ti­ge Parkanlage
  • 魅力(みりょく) | der Reiz, der Zauber
  • 世界観(せかいかん) | das Welt­bild, die Weltsicht
  • 表現(ひょうげん)する | aus­drü­cken, formulieren
  • 実証実験(じっしょうじっけん) | Pra­xis­ver­such, Testlauf
  • 米離(こめばな)れ | die Abwen­dung vom Reis, der abneh­men­de Reiskonsum
  • 消費量(しょうひりょう) | der Kon­sum, die ver­brauch­te Menge
  • 食生活(しょくせいかつ) | die Ess­ge­wohn­hei­ten, die Ernährung
  • 歯止(はど)めをかける | brem­sen, hemmen
  • 御結び(おむすび) | Reis­bäll­chen, auch oni­gi­ri genannt

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