1992: Die Geburt des Nozomi-Shinkansen

Die ausländischen Touristen, die mit dem Japan Rail Pass unterwegs sind, kennen ihn als den Shinkansen-Zug, den sie nicht benutzen dürfen (Asienspiegel berichtete). Die Rede ist vom Nozomi. Vor 30 Jahren, am 14. März 1992, feierte dieser Shinkansen-Typ seine Premiere. Es war die Geburt einer superschnellen Verbindung. Mit einem neuen Spitzentempo von 270 km/h verkürzte sich die Fahrzeit von Tokio nach Osaka um 19 Minuten auf 2 Stunden 30 Minuten. Der Flugverkehr zwischen den beiden Metropolen verlor damit weiter an Bedeutung.
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Der Nozomi richtete sich zunächst an die Geschäftsleute. Man könne fortan morgens mit dem ersten Shinkansen in Tokio losfahren, um am 9 Uhr in Osaka an einer Sitzung oder zur Arbeit zu erscheinen, warb Bahnbetreiber JR Central. Ein Jahr später folgte die Verlängerung bis nach Hakata in Fukuoka auf der Südinsel Kyushu. 30 Jahre später ist der Nozomi die Standardverbindung, die pro Stunde bis zu 12 Mal zwischen Tokio und Osaka verkehrt und damit den Hauptumsatz generiert. Ergänzt wird das Angebot durch die älteren Verbindungen Hikari (hält an mehr Stationen) und Kodama (hält an jeder Station).
Die Geburt einer neuen Baureihe
Die Premiere der Nozomi-Verbindung war zugleich die Geburt der Shinkansen-Baureihe 300, die ein Bruch mit dem Design der vorherigen Shinkansen-Baureihen 0, 200 (ab 1980) und 100 (ab 1985) darstellte (Asienspiegel berichtete). Die kugelförmige Form an der Spitze des Vorderteils gehörte endgültig der Vergangenheit an. Schnittige Kurven wurden zum Merkmal der neuen Nase, die den Übernamen «eiserne Maske» erhielt. Es war ein rundum erneuerter, futuristisch anmutender Hochgeschwindigkeitszug, der später durch die Baureihen 500 und 700 ersetzt wurde. Letztere besitzt die unverkennbare, entenförmige Nase. 2012 wurde die Baureihe 300 ausgemustert.
Heute wird für die Nozomi-Verbindung die Baureihe N700S verwendet, die bei Testfahrten eine Höchstgeschwindigkeit von 360 km/h erreicht hat, im Alltagsbetrieb jedoch 285 km/h nicht überschreiten darf (Asienspiegel berichtete). Die schnellste Fahrzeit von Tokio nach Osaka dauert heute 2 Stunden 21 Minuten (Asienspiegel berichtete).
Das nächste Kapitel
Schon in ein paar Jahren folgt das nächste Kapitel der superschnellen Verbindungen. Japans erste Magnetschwebebahn wird frühestens ab 2027 von der Hauptstadt Tokio bis nach Nagoya verkehren (Asienspiegel berichtete). Die Distanz von 286 Kilometern wird dieser Zug mit einer Betriebsgeschwindigkeit von 500 km/h in gerade mal in 40 Minuten bewältigen. Der Nozomi benötigt hierfür 95 Minuten. In einer zweiten Etappe wird die Strecke dieses sogenannten Chūō-Shinkansen bis nach Osaka verlängert. Bis 2037 soll es so weit sein. Anstatt 141 Minuten wird diese Fahrt dann nur noch 67 Minuten dauern.
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