Eine Reise zur Katzeninsel
Seit 2009 schreibe ich diesen Blog. Über 4800 Artikel haben sich so angesammelt. In dieser Serie stelle ich einen überarbeiteten Beitrag aus diesem Archiv vor. Der folgende Artikel erschien am 10. Oktober 2019.

Die Japaner pflegen eine besondere Liebe zu Haustieren. Nur schon die Katzen-Cafés in den Städten zeugen von dieser Zuneigung. Manche der Haustiere schaffen es zu nationaler Berühmtheit, wie der treue Hund Hachiko, dem man vor dem Tokioter Bahnhof Shibuya sogar ein Denkmal gesetzt hat (Asienspiegel berichtete). Seine berührende Geschichte schaffte es bis nach Hollywood.
In den Fischerdörfern trifft man derweil auf viele frei lebende Katzen. Auf den beiden kleinen Inseln Aoshima und Tashirojima leben sogar mehr Vierbeiner als Menschen. Letztere Insel mag etwas weniger bekannt sein. Sie befindet sich in der Bucht von Ishinomaki, die Stadt, die 2011 schwer vom Tsunami getroffen wurde. Schätzungsweise 150 Katzen sind in Tashirojima zu Hause. Sogar einen kleinen Katzen-Schrein hat man ihnen gewidmet.
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Mehr Katzen als Menschen

Ständige Bewohner hat es auf Tashirojima lediglich noch ungefähr 60, wovon die meisten im Rentenalter alt sind. Die Insel hat, wie viele ländliche Dörfer in Japan, den Status einer Gemeinde, die in ihrer Existenz bedroht ist (Asienspiegel berichtete). Dies führt dazu, dass jeder Bewohner gleich mehrere Aufgaben übernimmt. Das Kuronekodō ist beispielsweise Café, Dorfmuseum und Poststelle in einem. In den 1950er-Jahren zählten die beiden Siedlungen von Tashirojima noch 1000 Einwohner. Bis 1989 gab es sogar eine grosse Schule, die auf einer Anhöhe zwischen den beiden Siedlungen im Norden und Süden errichtet wurde. Damals lebten nur noch knapp 200 Menschen auf Tashirojima. Eine weitere Zäsur war der Tsunami von 2011, der das Hafengebiet zerstörte und zum Abgang weiterer Einwohner führte.
Es waren die Katzen, die in den Folgejahren dafür sorgten, dass das Leben nach Tashirojima zurückkehrte. Täglich verzeichnet die Insel Besucher. Manche übernachten auf Manga Island, einem Camping-Platz mit Schlafhäusern, die wie Katzen aussehen. Auf dem ehemaligen Schulgelände führt derweil ein sympathisches Ehepaar die kleine Raststätte Tashirojima Nyanko Republic. Hier halten sich die süssen Tiere besonders zahlreich auf. Liebevoll kümmert sich das Paar um die Vierbeiner. In der Raststätte gibt es auch etwas zu essen und ganz viele Souvenirs zu kaufen. Auch der Hafen wurde wiederaufgebaut und mit einer hohen Schutzmauer versehen.
Von Ishinomaki zur Katzeninsel

Von Ishinomaki fahren die Schiffe regelmässig zur Katzeninsel. Die Stadt ist rund 1 Bahnstunde von der Grossstadt Sendai entfernt. In Ishinomaki selber kann man zugleich hautnah den Stand der Wiederaufbauarbeiten verfolgen. 2011 schwemmte der Tsunami ganze Quartiere am Mündungsgebiet des Kitakami-Flusses weg. Heute ist das Hafengebiet der Stadt wiederaufgebaut und das Leben zurückgekehrt (Asienspiegel berichtete).






Der Standort von Tashirojima
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