Der selbstfahrende Yamanote-Zug
Die von JR East betriebene Yamanote-Linie ist das Herzstück der 110 Bahnlinien von Tokio. 1885 eröffnet, verbindet sie ringförmig die wichtigsten Zentren der Hauptstadt. 30 Stationen auf einer Gesamtstrecke von 34,5 Kilometern bedient sie. Mit täglich 3,5 Millionen Fahrgästen ist die Yamanote-Linie gar eine der meistfrequentierten Bahnlinien der Welt.
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Damit dieser reibungslose Betrieb auch in den nächsten zehn Jahren gewährleistet ist, hat JR East vor vier Jahren das Projekt vollautomatisierter Yamanote-Züge gestartet, die ohne Zugführer auskommen. Diese Entwicklung ist eine Notwendigkeit (Asienspiegel berichtete). Denn auch JR East kämpft mit einem Personalmangel, der sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen wird. Es ist eine Folge einer rasant überalternden Bevölkerung und einer anhaltend niedrigen Geburtenrate im Inselstaat. Jährlich schrumpft Japans Bevölkerungszahl um mehr als 400’000 Menschen (Asienspiegel berichtete).
Der nächste Entwicklungsschritt
2018 wurde mit den ersten Tests selbstfahrender Züge gestartet. Hierzu wurde das System mit dem Namen Automatic Train Operation (ATO) entwickelt. Nur ein Jahr später begann der Praxisversuch. Ein umgebauter Yamanote-Zug der Baureihe E235 wird seither in der tiefen Nacht auf die 34,5 Kilometer lange Strecke gelassen, nachdem der letzte reguläre Zug seinen Dienst getan hat.
In den vergangenen Tagen vollzog JR East den nächsten Entwicklungsschritt. Erstmals überhaupt wurde der vollautomatisierte Zug tagsüber während der normalen Betriebszeiten getestet. Der Zugführer musste nur noch auf einen Knopf drücken, um das ATO in Gang zu setzen. Während fünf Tagen wurde laut JR East das System getestet. Es war ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung einer vollautomatisierten Bahnlinie auf dem regulären Schienennetz. JR East plant, zwischen 2025 und 2030 das ATO-System in Betrieb zu nehmen.
Tokios selbstfahrenden Züge
Es wäre nicht die erste vollautomatisierte Bahnlinie in der japanischen Hauptstadt. Schon heute existieren mit dem Nippori Toneri Liner (Asienspiegel berichtete) und der Yurikamome Line (Asienspiegel berichtete) bereits zwei solche selbstfahrende Züge. Der grosse Unterschied ist jedoch, dass diese auf einer eigenen Hochbahn verkehren.
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