Weniger Pocky zum selben Preis
In Japan nennt man sie Pocky, in Deutschland, der Schweiz und Österreich sind sie besser bekannt als Mikado. Es sind die mit Schokolade umhüllten Keks-Stäbchen, die es in Japan in allen verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt (Asienspiegel berichtete). Erfunden hat dieses Süsswarengebäck das 1922 gegründete Unternehmen Ezaki Glico aus Osaka. Heute ist Pocky eine global bekannte Marke (Asienspiegel berichtete).
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Pocky werden teurer…
Nun wird auch dieses Unternehmen von der Inflationswelle erfasst (Asienspiegel berichtete). Ezaki Glico hat angekündigt, für insgesamt 199 Produkte die Preise zu erhöhen. Dies entspricht rund 30 Prozent des Sortiments des Süsswarenherstellers. Die Preiserhöhungen werden zwischen 3 und hohen 24 Prozent betragen. Die erhöhten Kosten für die Rohmaterialien werden als Hauptgrund genannt. Es handelt sich um die erste Preiserhöhung seit 2015.
… oder weniger
Auch acht Sorten des Aushängeschilds Pocky werden von dieser Massnahme betroffen sein. Nicht mehr 162, sondern 171 Yen wird eine Packung ab dem 1. September 2022 kosten. Gleichzeitig schlägt das Unternehmen für 17 weitere Pocky-Sorten einen anderen Weg ein. In diesen Fällen wird ganz einfach die Menge pro Packung um 3 bis 11 Prozent reduziert. Für insgesamt sechs Marken hat Ezaki Glico dieses Vorgehen gewählt, das einer versteckten Preiserhöhung (jp. stealth neage) gleichkommt. In der Wirtschaft spricht man in einem solchen Fall auch von «Shrinkflation».
Diese Taktik ist in Japans Wirtschaft nichts Ungewöhnliches. So setzt beispielsweise auch Nipponham auf diese Strategie. Bereits im Februar musste der grosse Lebensmittelhersteller aufgrund der gestiegenen Produktionskosten für 424 Produkte eine Anpassung vornehmen. In 40 Prozent der Fälle entschied er sich für eine Reduktion der angebotenen Menge pro Packung oder einer Verkleinerung der Grösse des Lebensmittels. Das Unternehmen sagt ganz offen, dass es diese Strategie bevorzuge, um den Kunden vor einem offensichtlichen Preisschock zu bewahren.
Wenn Sie also bei Ihrem nächsten Japan-Besuch das Gefühl haben, dass Ihr geliebtes Lebensmittel etwas kleiner geworden ist, dann könnten Sie recht haben.
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