Maske auf oder Maske ab?
Seit Beginn der Corona-Pandemie tragen die Menschen in Japan konsequent Maske, drinnen wie auch draussen. Hierfür ist weder ein Gesetz noch eine Verordnung notwendig. Die gesellschaftliche Akzeptanz für den Mund-Nasen-Schutz in der Vor-Corona-Zeit (Asienspiegel berichtete) hat zu diesem Selbstverständnis massgeblich beigetragen.
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Diese Disziplin gepaart mit einer hohen Impfbereitschaft und einer freiwilligen Selbstbeschränkung sorgte sogar dafür, dass die täglichen Ansteckungszahlen während der Delta-Welle im Herbst 2021 während Wochen im tiefen dreistelligen Bereich lagen (Asienspiegel berichtete). Erst die hochinfektiöse Omikron-Variante des Coronavirus hat die Zahlen auch in Japan in die Höhe schiessen lassen. Für die Japaner war dies umso mehr ein Grund, am Maskentragen festzuhalten.
Die Bemerkung von Kishida
Womöglich könnte sich dies in den kommenden heissen Sommermonaten ändern. Zumindest betont die Regierung seit vergangener Woche, dass die Maske an der freien Luft keine Notwendigkeit sei, sofern man genügend Abstand zu anderen Personen sicherstellen könne. Damit sollen Hitzschläge verhindert werden.
Auch Premierminister Fumio Kishida höchstpersönlich nahm das Thema in einer Fernsehsendung vom 13. Mai 2022 auf. Darin meinte er, dass im Rahmen der Grenzlockerungen für den Einreise-Tourismus auch über die Frage der Maske nachgedacht werden müsse. Er werde sich dabei gut überlegen, bis zu welchem Punkt die Maskenempfehlung gelockert werden könne. Es war das erste Mal überhaupt, dass ein japanischer Regierungschef in dieser Pandemie eine Lockerung der Maskenfrage in den Raum stellte.
Die Thematisierung deckt sich auch mit der Forderung der Vereinigung der Gouverneure der japanischen Präfekturen nach einem einheitlichen Vorgehen.
Keine neue Empfehlung
Schon im Sommer vor zwei Jahren gab das Gesundheitsministerium erfolglos die Empfehlung heraus, im Freien die Maske ablegen zu dürfen, um Hitzschläge zu vermeiden (Asienspiegel berichtete). Neu ist jedoch, dass nun von höchster Stelle eine Anpassung angedeutet wird.
Ob die Bevölkerung die künftigen Empfehlungen der Behörden umsetzen will, ist wiederum eine andere Frage.
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