Droh­nen: Die neue Registrierungspflicht

Der Shimanto-Fluss in Shikoku.
Der Shi­man­to-Fluss in Shi­ko­ku. Asi­en­spie­gel

Japan von oben zu fil­men, ist zwei­fel­los ein Ver­gnü­gen. Das Land bie­tet viel Natur, Küs­ten und wun­der­schö­ne Land­schaf­ten, die man mit einer Droh­ne visu­ell fest­hal­ten kann. Zen­tral dabei ist jedoch, dass man die stren­gen Regeln für Droh­nen­flü­ge in Japan ein­hält. Nun wur­de die­ses ent­spre­chen­de Gesetz ein wei­te­res Mal verschärft. 

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Dem­nach sind seit dem 20. Juni 2022 alle Per­so­nen, die eine Droh­ne in Japan bedie­nen möch­ten, ver­pflich­tet, sich beim Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um zu regis­trie­ren. Das Pro­ze­de­re wird auch auf Eng­lisch ange­bo­ten. Zudem muss man nicht in Japan leben, um sich regis­trie­ren zu kön­nen. Die Anmel­dung kos­tet je nach Ver­fah­ren min­des­tens 900 Yen. Die­se neue Regel gilt für sämt­li­che Droh­nen, die min­des­tens 100 Gramm wie­gen. Soll­te man eine nicht regis­trier­te Droh­ne flie­gen, droht eine Geld­stra­fe von bis zu 500’000 Yen oder im schlimms­ten Fall eine Gefäng­nis­stra­fe von bis zu 1 Jahr. Die neu­en Richt­li­ni­en fin­den Sie hier.

Die Anmel­dung ist seit Dezem­ber 2021 mög­lich. Seit­her wur­den gemäss NHK News bereits mehr als 200’000 Droh­nen über die Web­site des Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­ums regis­triert. Für die Behör­den geht es mit die­ser neu­en Regel dar­um, eine Droh­ne nach einem Zwi­schen­fall zwei­fels­frei einer Per­son oder einer Fir­ma zuord­nen zu kön­nen. So erhält jede regis­trier­te Droh­ne eine ein­deu­tig iden­ti­fi­zier­ba­re Regis­trie­rungs­num­mer, die die man auf der Droh­ne ange­ben muss und die auch über Radio­wel­len (RID) abruf­bar ist. 

Das Land der Drohnen

Zugleich rüs­tet sich Japan für die Zukunft. Bis zum Jah­res­en­de wer­den kom­mer­zi­el­le Droh­nen­flü­ge, die von lizen­zier­ten Pilo­ten gesteu­ert wer­den, selbst über dicht bewohn­ba­rem Gebiet erlaubt sein. Meh­re­re Fir­men berei­ten sich bereits seit eini­gen Jah­ren auf die­ses neue Zeit­al­ter vor. Ganz beson­ders im Fokus ste­hen Paket­droh­nen, die hohe Berg­sta­tio­nen, abge­le­ge­ne Täler und klei­ne Inseln ohne gros­sen Per­so­nal­auf­wand errei­chen kön­nen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die wich­tigs­ten Regeln in der Übersicht

Die Grund­re­geln in der Über­sicht
Die Grund­re­geln in der Über­sicht MLIT Japan

Im Fol­gen­den die wich­tigs­ten Grund­re­geln für alle, die in Japan eine Droh­ne flie­gen möchten: 

  • Erlaubt: In Japan darf man ein­zig auf dem Land und in dünn besie­del­ten Gebie­ten ohne Bewil­li­gung flie­gen. Die Droh­ne darf dabei die Flug­hö­he von 150 Metern nicht über­stei­gen (sie­he Bild unten). 

  • Ver­bo­ten: In der Umge­bung von Flug­hä­fen und über dicht bewohn­ten Gebiet (Städ­te und Dör­fer), Men­schen­an­samm­lun­gen, bei Fes­ten und über Natur­ka­ta­stro­phen­ge­bie­te gilt ein strik­tes Flug­ver­bot, aus­ser man besitzt eine offi­zi­el­le Geneh­mi­gung vom Verkehrsministerium. 

  • Regel 1: Seit dem 20. Juni 2022 ist eine Regis­trie­rungs­pflicht für sämt­li­che Droh­nen ab 100 Gramm Gewicht not­wen­dig (sie­he Text oben). Hier wird man den Namen, die Adres­se, die Pass­num­mer, das Droh­nen­mo­dell, die Fer­ti­gungs­num­mer, das Droh­nen­ge­wicht und wei­te­re Daten ein­ge­ben. Die Behör­den wer­den dem Nut­zer anschlies­send eine Regis­trie­rungs­num­mer zutei­len, die man auf der Droh­ne ange­ben muss. 

  • Regel 2: Die Droh­ne darf nur tags­über geflo­gen wer­den und sie muss beim Flug stets in Sicht­wei­te blei­ben. Aus­ser­dem muss sie min­des­tens 30 Meter von Men­schen und Objek­ten ent­fernt sein.

  • Regel 3 (seit Sep­tem­ber 2019): Beim Flie­gen darf man nicht unter Alko­hol­ein­fluss ste­hen. Man ist zudem ver­pflich­tet, vor jedem Flug die Flug­taug­lich­keit der Droh­ne und die Wet­ter­ver­hält­nis­se zu über­prü­fen. Es muss so geflo­gen wer­den, dass Kol­li­sio­nen mit ande­ren Flug­bo­jek­ten aus­ge­schlos­sen wer­den kön­nen. Man darf kei­ne gefähr­li­chen Flug­ma­nö­ver vornehmen. 

  • Vor dem ers­ten Flug: Kon­sul­tie­ren Sie unbe­dingt die­se Über­sichts­sei­te des Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­ums. Hier fin­det man alle stets aktua­li­sier­ten Regeln auf Eng­lisch und Deutsch.

  • Vor jedem Flug: Kon­sul­tie­ren Sie unbe­dingt die die­se Kar­te. Die­se gibt genau Aus­kunft über die Flug­ver­bots­zo­nen im gan­zen Land (rot und grün gekennzeichnet). 

Letzt­end­lich zählt, dass man sich umsich­tig ver­hält, kein Risi­ko ein­geht und die Regeln befolgt.

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