Japan, öffne dich
Japan öffnet seine Grenzen für ausländische Touristen und niemand kommt. So zumindest sah das Bild am 10. Juni 2022, dem Tag des Neustarts des Einreise-Tourismus, aus. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Schuld sind die komplexen Anforderungen, die die Branche nun umzusetzen hat.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Erlaubt sind einzig geführte Pauschalreisen, die von einer japanischen Reiseagentur von A bis Z durchgeplant und umgesetzt wird (Asienspiegel berichtete). Die dazugehörigen Richtlinien wurden erst am 7. Juni 2022 publiziert. Seither beeilen sich die japanischen Reisebüros, die ersten Reiseangebote zusammenzustellen. Da die Touristen auch ein Visum benötigen, wird es wohl Ende Juni werden, bis diese Wiedereröffnung überhaupt in die Gänge kommen wird. Vielmehr müsste aktuell von einer Mini-Öffnung des Einreise-Tourismus die Rede sein.
Hinter diesem kontrollierten Vorgehen steht Premierminister Fumio Kishida. Gegenüber der eigenen Bevölkerung will er einen Monat vor den Oberhauswahlen unterstreichen, dass seine Regierung in dieser Frage verantwortungsbewusst handelt. Das Risiko eines unkontrollierten touristischen Ansturms ist ihm zu hoch. Und so lässt sich momentan nicht absehen, wann Japan die Grenzen für den Individualtourismus öffnen wird.
Die andere Haltung
Man könnte meinen, dass wohl jeder Politiker im Inselstaat so handeln würde. Doch dem scheint offenbar nicht der Fall zu sein. Yoshihide Suga, Kishidas Vorgänger im Amt des Premierministers, könnte es aktuell nicht schnell genug gehen mit der touristischen Öffnung des Landes. Er fordert eine möglichst zügige Aufhebung der touristischen Einreiserestriktionen. Es sei Zeit für mutige politische Schritte in dieser Frage, wie er in gleich zwei kürzlich gehaltenen Reden in Yokohama im Rahmen der kommenden Oberhauswahlen erklärte.
Dabei hob er insbesondere den günstigen Yen hervor, der dem japanischen Einreise-Tourismus beste Bedingungen bescheren würde. Suga scheint damit nicht unrecht zu haben. Seit Wochen schwächelt der Yen gegenüber dem US-Dollar, Euro oder Schweizer Franken (Asienspiegel berichtete). Dies macht eine Japan-Reise für ausländische Besucher so günstig wie noch nie. Gleichzeitig würden Millionen von Touristen aus Übersee nicht nur zu einer Erholung einer gesamten Wirtschaftsbranche, sondern mit dem Kauf von Yen auch gleich noch zu einer Stabilisierung der Währung beitragen. Die negativen Effekte des schwachen Yen für die japanische Wirtschaft könnten auf diese Weise ausgeglichen werden.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken