Nihon­ba­shi: Zurück zum alten Glanz

Die Nihon­ba­shi wäh­rend der Edo-Zeit.
Die Nihon­ba­shi wäh­rend der Edo-Zeit. Utaga­wa Hiro­shi­ge, ca. 1833 – 1834

Die Nihon­ba­shi in Tokio wur­de 1604 als der Aus­gangs­punkt der gros­sen Über­land­stras­sen des dama­li­gen Japans defi­niert. Far­b­­hol­z­­­­schnitt-Küns­t­­­­ler Utaga­wa Hiro­shi­ge ver­ewig­te die Brü­cke in sei­ner Serie über die Tōkai­dō-Han­­del­s­­stras­­se, die Edo (das alte Tokio) mit der dama­li­gen Kai­ser­stadt Kyo­to verband. 

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Aus Holz gebaut, brann­te sie mehr­mals nie­der, bis man aus ihr 1911 eine unver­wüst­li­che 49 Meter lan­ge Stein­bo­gen­brü­cke mach­te. Die Nihon­ba­shi ist bis in die Gegen­wart der Aus­gangs­punkt für vie­le Natio­nal­stras­sen und der Refe­renz­punkt für Distanz­an­ga­ben nach Tokio geblie­ben. Eine ent­spre­chen­de Mar­kie­rung befin­det sich auf der Brücke. 

Die Nihonbashi heute.
Die Nihon­ba­shi heu­te. Asi­en­spie­gel

Das Pro­blem ist jedoch, dass die­se his­to­ri­sche Sehens­wür­dig­keit, die als wich­ti­ges Kul­tur­gut Japans regis­triert ist, kaum einem Tou­ris­ten auf­fällt. Denn ver­deckt wird die Brü­cke von einer häss­li­chen Stadt­au­to­bahn, die im Rah­men der Olym­pi­schen Spie­le 1964 erbaut wur­de. Die­ses Ver­kehrs­netz­werk wur­den damals über Flüs­se und Kanä­le errich­tet, um hohe Kos­ten und lang­wie­ri­ge Ver­hand­lun­gen mit Land­be­sit­zern zu ver­mei­den. Die Zukunft gehör­te damals bekannt­lich den Autos. 

Zum alten Glanz zurück

Unter freiem Himmel: So wird die Nihonbashi ohne Hochbrücke aussehen.
Unter frei­em Him­mel: So wird die Nihon­ba­shi ohne Hoch­brü­cke aus­se­hen. Metro­po­li­tan Expressway

Nun soll die­se Bau­sün­de ver­schwin­den. Seit vier Jah­ren läuft hier­zu die kon­kre­te Pla­nung (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Ein 700 Meter lan­ger Tun­nel soll die Hoch­brü­cke künf­tig erset­zen, damit die Nihon­ba­shi den alten Glanz zurück­er­hält. Der Fluss, den man so lan­ge ver­deckt und begra­digt hat, käme wie­der voll­stän­dig zur Gel­tung. Zudem sol­len ent­lang des Gewäs­sers lan­ge Spa­zier­we­ge mit Restau­rants und Geschäf­ten ent­ste­hen. Auch die Schiffs­ver­bin­dun­gen wür­den eine neue Bedeu­tung erhal­ten. Es wäre eine mar­kan­te Auf­wer­tung des Nihonbashi-Quartiers.

Im Juni 2022 haben die ers­ten Arbei­ten zu die­sem gigan­ti­schen Pro­jekt begon­nen. Eine Auto­bahn­auf­fahrt, die zur gegen­über­lie­gen­den Edo-Brü­cke führt, wird schritt­wei­se ent­fernt. Dies ist nötig, um Platz für den Tun­nel­bau unter dem Fluss zu schaf­fen. Anschlies­send wer­den auch bei der nahe gele­ge­nen Brü­cke Gofu­ku­ba­shi ent­spre­chen­de Rück­bau­ar­bei­ten in Angriff genom­men. Doch bis die Nihon­ba­shi wie­der ohne stö­ren­de Hoch­brü­cke unter frei­em Him­mel zu sehen sein wird, wer­den noch vie­le Jah­re ver­ge­hen. Denn erst im Jahr 2040 / 2041 wird die­ses städ­ti­sche Ver­schö­ne­rung abge­schlos­sen sein. Die Kos­ten belau­fen sich auf 320 Mil­li­ar­den Yen.

Eine Visua­li­sie­rung von 2019: Die Nihon­ba­shi unter frei­em Him­mel.
Eine Visua­li­sie­rung von 2019: Die Nihon­ba­shi unter frei­em Him­mel. Mit­sui Fudo­san Co.

Ein Info-Kurz­film zum Nihonbashi-Projekt


Der Stand­ort der Nihonbashi


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