Der Astro Boy von Shi­bu­ya ist weg

Eine Aufnahme von Astro Boy im Jahr 2015.
Eine Auf­nah­me von Astro Boy im Jahr 2015. Asi­en­spie­gel

Wer ohne Bewil­li­gung auf Wän­den und Mau­ern sprüht oder auf ande­re Art und Wei­se Kunst anbringt, dem dro­hen in Japan saf­ti­ge Stra­fen. Der öffent­li­che Raum hat sau­ber zu blei­ben. Doch es gibt auch Ausnahmen.

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Eine davon fin­det man an einer Mau­er einer Stras­sen­un­ter­füh­rung in Shi­bu­ya – die vom Tower Records-Gebäu­de (Asi­en­spie­gel berich­te­te) zum Miya­s­hi­ta-Park-Kom­plex führt (Asi­en­spie­gel berich­te­te) – ein Abbild der legen­dä­ren Man­ga-Figur Astro Boy vor. Erschaf­fen hat es der fran­zö­si­sche Stras­sen­künst­ler Inva­der in einer Nacht-und-Nebel-Akti­on. Das war im Mai 2014.

Ange­se­he­ne Strassenkunst

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Lan­ge schie­nen sich die Behör­den nicht dar­an zu stö­ren. Womög­lich hat­te dies damit zu tun, dass die Retro-Pixel­kunst von Inva­der, die in zahl­rei­chen Metro­po­len die­ser Welt anzu­tref­fen ist, längst Kult­sta­tus genoss. Selbst Inva­der bezeich­ne­te die­se Krea­ti­on als eines sei­ner Meis­ter­wer­ke. Bestä­tigt wur­de die­se Ansicht 2019, als ein iden­ti­sches Werk von Astro Boy bei Sotheby’s für 1,22 Mil­lio­nen US-Dol­lar ver­stei­gert wur­de. Und so ent­wi­ckel­te sich der Pixel-Astro Boy von Shi­bu­ya über die Jah­re zu einer klei­nen Sehens­wür­dig­keit, die selbst auf Goog­le Maps zu loka­li­sie­ren war. 

Für die Ewig­keit war jedoch selbst die­se Stras­sen­kunst nicht bestimmt. Denn seit eini­gen Tagen ist das Astro Boy-Kachel­kunst­werk nicht mehr da. Geblie­ben ist eine neu ver­putz­te Wand. Auf Anfra­ge von J-Cast News bestä­tig­ten die Behör­den, dass Astro Boy am frü­hen Mor­gen des 17. Junis 2022 ent­fernt wur­de. Wei­te­re Anga­ben woll­ten sie nicht machen. Über die Grün­de der Ent­fer­nung und den Ver­bleib des Kunst­werks ist nichts wei­ter bekannt. Auf­fäl­lig ist, dass die Graf­fi­ti in der unmit­tel­ba­ren Umge­bung der Unter­füh­rung nicht besei­tigt wur­den. Inter­es­san­ter­wei­se ent­stan­den die­se mehr­heit­lich in den Jah­ren, nach­dem Astro Boy von Inva­der ange­bracht wor­den war.

Legen­dä­rer Manga

Astro Boy ist in Japan unter dem Namen Tet­s­u­wan Atomu bekannt. Zwi­schen 1952 und 1968 wur­de die­se Man­ga-Serie, die vom Man­ga-Gott Osa­mu Tezu­ka erschaf­fen wur­de (Asi­en­spie­gel berich­te­te), als Fort­set­zungs­ge­schich­te im Maga­zin Shō­nen publi­ziert. Es ist die Geschich­te eines fried­lie­ben­den Robo­ter­jun­gen mit ato­mar gestähl­tem Her­zen, der nur 10 Jah­re nach dem Abwurf der Atom­bom­ben über Hiro­shi­ma und Naga­sa­ki zu einer Iko­ne des tech­ni­schen Auf­bruchs des Lan­des wur­de (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

1963 rea­li­sier­te Osa­mu Tez­uka gleich selbst eine Ani­­­me-Umse­t­zung. Der Erfolg war so gross, dass der ame­ri­ka­ni­sche Fern­seh­sen­der NBC die Serie über­nahm und kur­zer­hand in Astro Boy umtauf­te. Es war die ers­te aus­ser­halb Japans aus­ge­strahl­te Ani­me-Pro­duk­ti­on, die letzt­lich auch dazu bei­trug, dass Stras­sen­künst­ler Inva­der inspi­riert wurde. 



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