Der Boom japanischer Lebensmittel
Während die Corona-Pandemie den Einreise-Tourismus einbrechen lassen hat, ist es einer anderen Branche gelungen, ihr Wachstum fortzusetzen. Seit 2012 nimmt der Export von Lebensmitteln, die in Japan produziert werden, kontinuierlich zu. Der Umsatz hat sich in dieser Zeit mehr als verdoppelt. Im Corona-Jahr 2021 wurde mit 1,238 Billionen Yen ein weiterer neuer Rekord erzielt. Es war das erste Mal überhaupt, dass die Billionen-Yen-Grenze überschritten wurde.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Die vom Landwirtschaftsministerium publizierten Halbjahres-Zahlen deuten bereits an, dass 2022 ein weiteres Rekordjahr werden könnte. Zwischen Januar und Juni wurden landwirtschaftliche Produkte im Wert von 652,5 Milliarden Yen ins Ausland verkauft. Dies entspricht einer Steigerung um 13,1 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Dabei zeigt sich, dass der schwache Yen und auch die Erholung der Gastronomie, insbesondere in den USA, zu diesem Plus entscheidend beigetragen haben.
Die Erholung der Gastronomie
Dank dieser Entwicklung haben die Fischprodukte nach zwei Krisenjahren ein starkes Wachstum hingelegt. Kammmuscheln (jp. hotategai) und die Gelbschwanzmakrele (jp. buri) verzeichneten ein Plus von über 60 Prozent. Weitere Gewinner in diesem Halbjahr waren Sake (+34%), Saucen (+22%), Erfrischungsgetränke (+13%), Whisky (+13) und Milchprodukte (+20%). Es sind alles Produkte, die besonders von der Gastronomie nachgefragt werden. Zu den Überraschungen zählen die Erdbeeren, die einen Umsatz von 3,8 Milliarden Yen und damit ein Plus von 30 Prozent verzeichneten. Zu verdanken war dies auch einer gesteigerten Nachfrage aus Hongkong.
Die beliebtesten Produkte:
- Verarbeitete Nahrungsmittel: Whisky, Saucen und Sake
- Tierproduktion: Rindfleisch, Milchprodukte
- Früchte & Gemüse: Äpfel, Erdbeeren
- Fischprodukte: Kammmuscheln, Gelbschwanzmakrele, Makrele
- Weitere Produkte: Grüntee
China und USA an der Spitze
Zu den grössten Abnehmern japanischer Lebensmittel zählten im ersten Halbjahr die Volksrepublik China (Anteil von 19,5% am Gesamtumsatz), die USA (17%), Hongkong (14,9%) und Taiwan (9,8%). Es folgen Vietnam, Südkorea, Thailand, Singapur, die Philippinen und Australien. Nimmt man die EU als einen einzigen Markt, dann ist auf dem fünften Rang. Mit Ausnahme von Hongkong haben die Exporte in allen Ländern und Regionen im ersten Halbjahr 2022 zugenommen.
Es ist ein Boom, dessen Ende noch nicht absehbar ist. Das neue Freihandelsabkommen RCEP, das seit dem 1. Januar 2022 in Kraft getreten ist und 15 Mitgliedsländer zählt, wird dieser Entwicklung einen zusätzlichen Schub verleihen. Japan will bis 2025 einen Exportumsatz von 2 Billionen Yen pro Jahr mit Lebensmitteln erzielen. Bis 2030 sollen es sogar 5 Billionen Yen werden.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken