Drei Bevölkerungstrends
Japan erlebt zurzeit einschneidenden demographischen Umbruch und zeichnet sich durch einige Besonderheiten aus. Ablesen lässt sich das an den Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung, welches das Innenministerium alljährlich publiziert. Im Folgenden eine aktualisierte Übersicht der Trends, die sich von Jahr zu Jahr verstärken.
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1. Ausländer in Japan
In Japan leben zurzeit 2’704’341 Ausländer. Sie machen somit 2,15 Prozent der gesamten Wohnbevölkerung aus. Auch wenn die Covid-19-Pandemie diese Entwicklung kurzzeitig bremste: Die Zahl der Ausländer wird in den nächsten Jahren wieder ansteigen, nur schon um den Arbeitermangel auf dem Bau, in der Gastronomie, Industrie, Pflege oder Landwirtschaft zu kompensieren. Es sind hauptsächlich ausländische Studenten und Praktikanten, die diese Arbeiten zu tiefen Löhnen erledigen und sich befristet im Land aufhalten. Die meisten von ihnen stammen aus Vietnam, China, Südkorea, den Philippinen und Indonesien. Jahrzehntelang sträubte sich Japan gegen eine Immigrationspolitik. Nun kommt Japan aufgrund des rasanten Bevölkerungsrückgangs nicht mehr drumherum, zunehmend auf Arbeiter aus Übersee zu setzen.
2. Der rasante Bevölkerungsrückgang
Die gesamte Wohnbevölkerung Japans beläuft sich aktuell auf 125’927’902 Millionen Menschen, wovon 123’223’561 Personen Japanerinnen und Japaner sind. Diese Zahl ist seit 2010 fortlaufend rückläufig. 2021 nahm die Bevölkerungszahl um 726'342 Menschen ab. Dies entspricht ungefähr der Einwohnerzahl der Wirtschaftsmetropole Frankfurt. Die über 65-Jährigen machen inzwischen 28,53 Prozent (35,73 Mio.) der Gesamtbevölkerung aus, Tendenz steigend. Die unter 14-Jährigen stellen nur noch 11,94 Prozent (14,79 Mio.), Tendenz sinkend.
Die Einwanderung kann diesen rasanten Rückgang nicht ausgleichen. Japan ist daher wie kein anderes Land auf der Welt gezwungen, auf die Robotisierung und Automatisierung vieler Wirtschaftsbereiche zu setzen (Asienspiegel berichtete).
3. Die komplette Urbanisierung
Der Bevölkerungsrückgang hat zudem die Urbanisierung Japans beschleunigt. In den Metropolregionen Tokio, Nagoya und Osaka leben 66’153’265 Menschen. Somit lebt mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung, nämlich 52,53 Prozent, in diesen drei Regionen. Seit 10 Jahren in Folge sind es diesbezüglich mehr als 50 Prozent. Auch die ausländische Bevölkerung wohnt hauptsächlich in diesen drei Metropolregionen. 1,89 der 2,7 Millionen Ausländer, also 70 Prozent, sind in diesen urbanen Regionen zuhause. 1
Allein in der Präfektur Tokio – d. h. ohne die unmittelbaren Nachbarpräfekturen, die zum Metropolraum der Hauptstadt gehören – leben 13,79 Millionen Menschen. Davon sind 517’881 ausländische Staatsbürger. Sie stellen somit 3,75 Prozent der Gesamtbevölkerung der Hauptstadtpräfektur. Abgesehen von Tokio gibt es in Japan 11 Städte, die mehr als 1 Million Einwohner zählen. Es sind dies Yokohama, Osaka, Nagoya, Sapporo, Fukuoka, Kawasaki, Kobe, Kyoto, Saitama, Hiroshima und Sendai. Unter diesen 11 Städten verzeichnet lediglich Osaka mehr als 100’000 ausländische Einwohner, nämlich 138’748.
- das ist ein Test ↩
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