Ein neuer Umgang mit Corona

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat Japan Covid-19 als Infektionskrankheit der zweithöchsten Stufe bewertet. Dies bedeutet, dass die Gesundheitsinstitutionen verpflichtet sind, sämtliche Fälle den Behörden zu melden. Ausserdem müssen sich Personen mit Symptomen an ausgewählte Kliniken mit Fieberambulanzen wenden. Die lokalen Gesundheitsbehörden müssen ein Contact-Tracing mit Isolations- und Quarantäneanordnung durchführen und sich um den Gesundheitszustand der Patienten kümmern, die sich zuhause erholen.
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Für das Gesundheitswesen bedeutet dies einen enormen Aufwand, der mit den aktuell über 200’000 täglichen Fällen nicht mehr zu stemmen ist. Die sozioökonomischen Aktivitäten geraten an ihre Belastungsgrenze. In den vergangenen Tagen mussten mehrere Bus- und Bahngesellschaften den Betrieb reduzieren. Auch Postämter im ganzen Land sind wegen Personalmangels gezwungen, temporär zu schliessen (Asienspiegel berichtete).
Abstufung auf die Kategorie 5
Nun findet in Japan allmählich ein Umdenken statt. Die Regierung hat gegenüber der Yomiuri Shimbun bestätigt, nach dem Abebben der siebten Welle eine Neubeurteilung bezüglich der Klassifizierung von Covid-19 vorzunehmen. Premier Kishida bestätigte dieses Vorgehen nochmals an einer Pressekonferenz.
In anderen Worten bedeutet dies, dass diese Infektionskrankheit von der Kategorie 2 auf die Kategorie 5 abgestuft werden könnte. Damit wäre Covid-19 auf derselben Stufe wie die saisonale Grippe. Für das Gesundheitswesen wäre dies eine enorme Entlastung. Sie müssten nicht mehr jeden Covid-19-Fall melden. Zudem könnten sämtliche Krankenhäuser und Kliniken ohne weitere administrative Hürden Covid-19-Patienten behandeln. Es wäre eine Wende im Umgang mit dem Coronavirus. Möglich macht dies der Umstand, dass auch in Japan trotz der täglich hohen Fallzahlen die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten im Vergleich zu früheren Wellen abgenommen hat.
Die Auswirkungen
Eine solche Abstufung hätte auch Auswirkungen auf die Einreiserestriktionen. Covid-19 in der Kategorie 5 würde der Regierung erlauben, weitreichende Lockerungen durchzusetzen. Insbesondere der Individualtourismus für Ausländer würde so wieder in den Bereich des Möglichen rücken. Denn die jetzige strenge Regelung, die eine geführte Pauschalreisen für ausländische Touristen vorschreibt (Asienspiegel berichtete), hat auch damit zu tun, dass Covid-19 weiterhin als Infektionskrankheit der Kategorie 2 behandelt wird.
Noch gilt jedoch die Priorität, die siebte Welle möglichst gut zu überstehen. Hierzu ermöglicht Premier Kishida den Präfekturen, verstärkte Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Welle, sofern die Covid-19-Betten in den Krankenhäusern zu mehr als 50 Prozent überlastet sind. Die Zentralregierung selbst verzichtet jedoch auf eingreifende Massnahmen wie in früheren Wellen. Diesbezüglich hat bereits ein Umdenken stattgefunden.
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