Tage der gros­sen Hitze

Ein Som­mer­tag in Tokio. Benoist / Shut​ter​stock​.com

Die Regio­nen von Oki­na­wa über Kyus­hu und Shi­ko­ku bis nach Tokio befin­den sich zur­zeit in einer regel­rech­ten Hit­ze­wel­le. Am gest­ri­gen Mon­tag wur­de in Kyo­to (37,7 Grad), Tokio (35,9), Nago­ya (37,5), Fuku­o­ka (36,9) und auch in Osa­ka (35,5) die kri­ti­sche 35-Grad-Schwel­le über­schrit­ten. In den Städ­ten Koshi­ga­ya in der Prä­fek­tur Saita­ma und Kofu in der Prä­fek­tur Yama­na­shi wur­den mit jeweils 39,5 Grad die Höchst­tem­pe­ra­tu­ren gemessen. 

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Am heu­ti­gen Diens­tag hält die Hit­ze in der­sel­ben Regi­on an. In Kuma­ga­ya in der Prä­fek­tur Saita­ma und in Maeba­shi in der Prä­fek­tur Gun­ma könn­te das Ther­mo­me­ter sogar auf über 40 Grad anstei­gen. Die Meteo­ro­lo­gen schlies­sen nicht aus, dass der bis­he­ri­ge Rekord von 41,1 Grad vom 23. August 2021 über­schrit­ten wer­den könn­te.

Hitz­schlag-Alarm für 35 Präfekturen

Für 35 Prä­fek­tu­ren gilt am 3. August 2022 ein Hitz­schlag-Alarm. env​.go​.jp

Das Umwelt­mi­nis­te­ri­um hat für 35 der 47 Prä­fek­tu­ren einen Hitz­schlag-Alarm aus­ge­löst. Seit 2020 ist die­ses Sys­tem offi­zi­ell in Kraft und warnt die Bevöl­ke­rung jeweils am Abend zuvor vor den mög­li­chen Gefah­ren. Als Richt­li­nie für die­sen Alarm dient eine Hit­zes­tress-Kar­te, die die Gefah­ren­stu­fen für die ver­schie­de­nen Regio­nen von blau («almost safe») bis rot («dan­ger») anzeigt. 

Anhand von Mess­da­ten aus 840 Sta­tio­nen im Land wird die soge­nann­te «Wet Bulb Globe»-Temperatur (WBGT) ermit­telt, die sich von den nor­ma­len Luft­tem­pe­ra­tu­ren inso­fern unter­schei­det, als sie auch die Feuch­tig­keit und Son­nen­ein­strah­lung ein­be­zieht. Dabei ist die Feuch­tig­keit zen­tral, da sie dem Kör­per am meis­ten zu schaf­fen macht. Daher macht die­ser Fak­tor 70 Pro­zent die­ses Hit­ze-Inde­xes aus. 

Die Hit­zes­tress-Pro­gno­se­kar­te für den 3. August 2022. env​.go​.jp

Die WBGT ermög­licht so genaue­re Anga­ben über die tat­säch­li­che Hit­ze­ge­fahr. Sie liegt gewöhn­lich um 3 bis 4 Grad unter den Cel­si­us-Tem­pe­ra­tu­ren. So gilt bereits eine WBGT von 31 Grad als gefähr­lich. Eine Hitz­schlag-War­nung löst die Regie­rung der­weil erst ab einer «Wet Bulb Globe»-Temperatur von 33 Grad aus. Das ist ein extrem hoher Wert, bei dem eine aku­te Gefahr für die Gesund­heit besteht. Die Behör­den emp­feh­len an sol­chen Tagen, sich mög­lichst in gekühl­ten Räu­men auf­zu­hal­ten. Auf­ent­hal­te und ins­be­son­de­re sport­li­che Akti­vi­tä­ten im Frei­en sol­len mög­lichst gemie­den werden. 

Jähr­lich mehr als 50’000 Notfälle

Eine Kühl­mass­nah­me in Aki­ha­ba­ra. Ned Snow­man / Shut​ter​stock​.com

Die­se Mass­nah­me zeigt, wie ernst Japan die Gefahr durch die extre­me Hit­ze nimmt. Denn jähr­lich wer­den über 50’000 Men­schen wegen Hitz­schlags in ein Kran­ken­haus ein­ge­lie­fert. 2018 wur­de mit 95’137 Not­fäl­len ein his­to­ri­scher Höchst­stand regis­triert. Auch in die­sem Jahr sind die Zah­len hoch. So muss­ten bereits bis Ende Juli mehr als 45’000 Men­schen wegen Hitz­schlags medi­zi­nisch behan­delt wer­den. Betrof­fen sind dabei nicht nur Men­schen über 65 Jah­re (54,9 Pro­zent aller Fäl­le). Auch Per­so­nen im Arbeits­al­ter sind mit einem Anteil von 32,7 Pro­zent der Hit­ze­ge­fahr in hohem Mas­se ausgesetzt.

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