Die Reinigung des Grossen Buddhas
Der Tōdai-ji in der alten Hauptstadt Nara ist eine der grossen Sehenswürdigkeiten des Landes. Die Haupthalle des Tempels, die im pittoresken Park der Stadt steht, ist 57 Meter breit, 51 Meter tief und 49 Meter hoch. Sie ist damit das eines der grössten, reinen Holzgebäude der Welt. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1709.
Die eigentliche Attraktion steht jedoch in der Halle selbst. Es ist die in Bronze gegossene Statue des Grossen Buddhas, die 15 Meter hoch und 452 Tonnen schwer ist. Im Jahr 752 wurde dieses riesige religiöse Monument errichtet. Im Verlauf der Jahrhunderte nahm die Statue wiederholt Schaden. Stets wurde sie repariert und erneuert.
Die grosse Putzaktion
Entsprechend viel Pflege benötigt der Grosse Buddha von Nara. Einmal im Jahr, jeweils am 7. August, wird er aufwendig gereinigt. So auch am vergangenen Sonntag. Rund 150 Mönche und Gläubige, alle in Weiss gekleidet und mit Besen und Staubwedeln ausgerüstet, nahmen daran teil. Zu Beginn wurde mit der Rezitation von Sutren symbolisch die Seele des Buddhas für die Zeit der Reinigung entfernt, damit er nicht mit den Füssen der Putzenden beschmutzt wird.
Um auch jede erdenkliche Ecke des heiligen Objekts vom Staub zu befreien, kletterten sie auf die Beine, Schultern und den Kopf der Statue. In Sitzkörben, die an einer Hängevorrichtung befestigt sind, wurde der Kopf des Buddhas gründlich vom Staub befreit. Schliesslich wurde mit Tüchern die Oberfläche poliert. Rund drei Stunden dauert es, bis der Grosse Buddha seinen Glanz zurückerhalten hatte.
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Ominugui nennt sich dieses Ritual. Die diesjährige Durchführung war für die Teilnehmenden besonders speziell. Denn zum ersten Mal seit drei Jahren konnte es wieder stattfinden. 2020 und 2021 musste die Tempel-Leitung aufgrund der Corona-Pandemie die Reinigung absagen.
Vor der Obon-Zeit
Der Zeitpunkt der Putzaktion ist übrigens so gewählt, dass sich der Buddha jeweils pünktlich vor Obon von seiner besten Seite präsentieren kann. Dabei handelt es sich um ein buddhistisches Fest, bei dem die Japaner im engen Familienkreis ihrer Ahnen gedenken. Diese Zeit gehört zu den drei grossen Feiertagsperioden des Jahres.
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