Der Tag der Katastrophenverhütung

Der Tokio­ter Stadt­teil Nihon­ba­shi nach dem Erd­be­ben von 1923.
Der Tokio­ter Stadt­teil Nihon­ba­shi nach dem Erd­be­ben von 1923. great​kan​toear​t​h​qua​ke​.com

Vor 99 Jah­ren, am 1. Sep­tem­ber 1923, beb­te in Tokio und Yoko­ha­ma die Erde mit einer Magnitu­de von 7,9. Kurz danach bra­chen 130 Feu­er in der Haupt­stadt aus. Es folg­ten ver­hee­ren­de Feu­er­stür­me und fast 2000 Nach­be­ben. Am Ende for­der­te die Kata­stro­phe rund 120’000 Tote. Die Haupt­stadt war fast voll­stän­dig zer­stört, 1,38 Mil­lio­nen der 2,26 Mil­lio­nen Bewoh­ner waren auf einen Schlag ohne Blei­be. 7000 Fabri­ken, 121 Bank­ge­bäu­de, 162 Kran­ken­häu­ser und 117 Schul­ge­bäu­de wur­den dem Erd­be­ben gleich­ge­macht (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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Ein Tag für Katastrophenübungen

Jener Tag hat sich tief in das natio­na­le Gedächt­nis ein­gra­viert. Basie­rend auf die­sem Ereig­nis wur­de 1960 der 1. Sep­tem­ber zum Tag der Kata­stro­phen­ver­hü­tung (jp. bōsai no hi) erklärt. Dann wer­den im gan­zen Land Not­fall­übun­gen im gros­sen Stil durch­ge­führt. Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gnen sor­gen dafür, dass das Bewusst­sein für die töd­li­chen Natur­ge­fah­ren nie in den Hin­ter­grund rückt. 

Seit 1982 ist der 1. Sep­tem­ber sogar Teil einer gan­zen Woche, in der sich der Insel­staat inten­siv der Kata­stro­phen­prä­ven­ti­on wid­met. So wur­de etwa in Prä­fek­tur Saita­ma bei Tokio am 28. August 2022 eine rie­si­ge Übung mit 1000 Mit­glie­dern der Feu­er­wehr, Poli­zei und Armee durch­ge­führt. Dabei ging es um die Vor­be­rei­tung auf ein Erd­be­ben der höchs­ten Inten­si­täts­stu­fe 7 in der Hauptstadtregion. 

Eine Notfallübung in Anwesenheit von Tokios Gouverneurin Yuriko Koike am 4. September 2016.
Eine Not­fall­übung in Anwe­sen­heit von Tokios Gou­ver­neu­rin Yuri­ko Koi­ke am 4. Sep­tem­ber 2016. MAHAT­HIR MOHD YAS­IN / Shut​ter​stock​.com

Die Wahr­schein­lich­keit, dass ein sol­ches Sze­na­rio in den nächs­ten 30 Jah­ren ein­trifft, liegt bei hohen 70 Pro­zent. Eine umfas­sen­de Web­site hält die Bewoh­ner der Gross­re­gi­on Tokio stets über die aktu­el­len Gefah­ren auf dem Lau­fen­den. Für die aus­län­di­schen Ein­woh­ner hat die Haupt­stadt ein eng­lisch­spra­chi­ges PDF-Hand­buch online gestellt, das auf 300 Sei­ten über die Gefah­ren und die Prä­ven­ti­on infor­miert. Zu die­ser Lek­tü­re gehört der visu­ell ein­drück­li­che Kurz-Man­ga «Tokyo X Day» von Kai­ji Kawa­gu­chi, der vor Augen füh­ren soll, dass sich der 1. Sep­tem­ber 1923 jeder­zeit wie­der­ho­len kann. 

Das Not­fall-Set in den eige­nen vier Wänden

Zur Kata­stro­phen­prä­ven­ti­on gehört auch die Vor­be­rei­tung in den eige­nen vier Wän­den, wie die Bereit­stel­lung eines Not­fall-Sets (Asi­en­spie­gel berich­te­te), um in den chao­ti­schen Stun­den und Tagen nach einem Erd­be­ben oder Tai­fun durch­zu­kom­men. Für die Dau­er von min­des­tens drei Tagen soll­te jeder Haus­halt genü­gend Nah­rung zur Ver­fü­gung haben, emp­fiehlt die Regierung. 

Die Metro­pol­re­gie­rung Tokios unter­hält hier­für sogar eine Web­site, die einem je nach Alter, Geschlecht und Wohn­ort auto­ma­tisch eine Lis­te mit den lebens­wich­tigs­ten Gütern für die ers­ten sie­ben Tage zusam­men­stellt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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