Das Land der Taifune
Am Abend des 3. Septembers 2022 zog der Taifun Nummer 11 ("Hinnamnor") über die Yaeyama-Inseln der Präfektur Okinawa. ANA und JAL mussten 147 Flüge annullieren. Auf den Inseln Ishigaki und Taketomi fiel in 190 Haushalten der Strom aus.
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Die Reise des Taifuns war damit nicht beendet. Am heutigen Dienstagmorgen japanischer Zeit zog der Wirbelsturm durch die Meeresstrasse zwischen Südkorea und Japan und streifte damit die nördliche Region der japanischen Südinsel Kyushu und die Präfektur Yamaguchi. Die Gotō-Inseln der Präfektur Nagasaki lagen sogar direkt über dem Sturmgebiet. Die Region meldete hohe Windstärken und einen starken Wellengang. Es kam an mehreren Orten in Kyushu zu Ausfällen der Stromversorgung und des Mobilfunknetzes. 1
Shinkansen-Ausfälle
Ein Taifun, der auf Land stösst, hat stets Folgen für den öffentlichen Verkehr. So hatte JR West am Vortag angekündigt, den Betrieb des Shinkansen zwischen Hiroshima und Hakata (Fukuoka) am Dienstagmorgen und -nachmittag einzustellen. Auch der Shinkansen zwischen Hakata und Kumamoto fiel temporär aus. Express- und Lokalzüge waren ebenso von dieser Massnahme betroffen. Die Flugbranche annullierte mehrere Flüge nach Kyushu und Yamaguchi.
Taifune in Japan
In diesem Jahr erreichten bislang zwei Taifune japanisches Festland. Am 5. Juli 2022 erreichte der Taifun Nummer 4 die Präfektur Nagasaki. Derweil zog die Nummer 8 am 13. August 2022 über die Halbinsel Izu und die Hauptstadt (siehe visuelle Übersicht zu jedem Taifun in diesem Jahr).
Noch handelt es sich um ein gewöhnliches Jahr. Denn jährlich stossen rund 3 Taifune auf Japan. Pro Jahr entstehen im Pazifik im Durchschnitt 25,1 Taifune, wovon 11,7 in die Nähe der japanischen Hauptinseln gelangen. Besonders stark exponiert sind die Präfektur Okinawa und die Südinsel Kyushu. Viel weniger betroffen sind Hokkaido, der Nordosten von Honshu und die Hokuriku-Region rund um Kanazawa am Japanischen Meer.
Jahre mit und ohne Taifune
Auffällig ist, dass die Zahl der Taifune, die auf die japanischen Hauptinseln stossen, tendenziell zugenommen hat. Im Rekordjahr 2004 kam dieses Phänomen gleich 10 Mal vor. 2016 war es 6 Mal der Fall, 2018 und 2019 jeweils 5 Mal. Es gibt auch Jahre, in denen Japan komplett verschont bleibt von Wirbelstürmen. Zuletzt kam dieses seltene Phänomen in den Jahren 2020, 2008 und 2000 vor.
Die Hauptsaison der Taifune ist jeweils zwischen Juli und September. Doch selbst im Oktober gibt es immer wieder Wirbelstürme, die Japan erreichen. So gesehen ist das Taifun-Jahr 2022 für Japan noch nicht abgeschlossen.
- Jiji News: «入国上限、早期に撤廃 コロナ水際、追加緩和へ 木原副長官», 11. September 2022 ↩
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