Miyajima: Die baldige Enthüllung des Torii
Das grosse rote Torii in der Bucht der heiligen Insel Miyajima ist ein Wahrzeichen Japans. Kaum ein ausländischer Gast lässt diesen Ort, dessen 1600 Einwohner fast alle vom Tourismus leben, bei seinem ersten Besuch im Land der aufgehenden Sonne aus. Das Torii ist Teil des Schreins Itsukushima, der seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
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Die internationalen Gäste hatten sich vor der Pandemie zu einer wichtigen Kundschaft für die Wirtschaft dieser kleinen Insel entwickelt. 2019 trugen sie entscheidend dazu bei, dass Miyajima mit insgesamt 4,6 Millionen Besuchern einen historischen Rekord verzeichnete. Die Corona-Pandemie und das damit verbundene Einreiseverbot für ausländische Touristen hatten zur Folge, dass die Besucherzahl im vergangenen Jahr auf 1,8 Millionen einbrach.
Die Preiserhöhung
Pünktlich zur anstehenden Wiedereröffnung der Grenzen für Individualtouristen aus Übersee (Asienspiegel berichtete) hat Taro Matsumoto, Bürgermeister der zu Miyajima gehörenden Stadt Hatsukaichi, die Einführung der Inselsteuer für Besucher, verkündet. Bereits im letzten Jahr gab das Lokalparlament grünes Licht für dieses Vorhaben. Nun steht fest, dass ab dem 1. Oktober 2023 jeder Schiffspassagier, der aus touristischen Zwecken die Insel besucht, zusätzlich 100 Yen bezahlen muss.
Jährlich sollen damit 200 Millionen Yen generiert werden. Das Geld wird direkt in den Unterhalt und die Erneuerung der öffentlichen Infrastruktur fliessen, die unter den Folgen des Übertourismus der Vor-Corona-Zeit stark gelitten hat. Letztlich sei das Ziel, mit den Einnahmen die Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Tourismus zu schaffen. Die Inselsteuer ist für die japanischen Hauptinseln ein Novum. Bislang existiert diese erst für einige abgelegenen Inseln auf Okinawa.
Das verhüllt Torii
Miyajima wird die ersten Individualtouristen aus Übersee sicherlich schon in den ersten Tagen nach dem 11. Oktober 2022 willkommen heissen. Immerhin ist die Insel seit jeher ein fester Bestandteil der beliebten Golden Route. Jedoch müssen sich Reisende aktuell die Frage stellen, ob sich ein Besuch von Miyajima überhaupt lohnt?
Denn das Torii wird seit 2019 aufwendig repariert und restauriert (Asienspiegel berichtete). Das Meerwasser und die exponierte Lage haben dem Bauwerk, das zuletzt 1875 komplett ersetzt wurde, stark zugesetzt. Seit über drei Jahren verdeckt ein Baugerüst dieses Wahrzeichen in der Bucht. Selbst wenn Miyajima mit seinen religiösen Bauwerken und Spazierwegen hoch zum Berg Misen jederzeit einen Besuch wert ist, könnte für viele die Enttäuschung gross sein, wenn sie auf ein eingehülltes Wahrzeichen stossen.
Es gibt aber gute Nachrichten. Offenbar sind die Restaurierungsarbeiten inzwischen so weit fortgeschritten, dass das Baugerüst wahrscheinlich Ende Jahr abgebaut werden kann. Die Touristenbehörde in Miyajima schreibt, dass das Torii ganz bestimmt im nächsten Jahr in seiner vollen Pracht wieder bewundert werden könne.
Der Standort von Miyajima
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